Vom Ochsen ins OXIL

Nach mehrjähriger Verfahrensdauer hat der Aargauer Regierungsrat im September 2009 über die Beschwerden von OX. Kultur im Ochsen sowie von zwei Nachbarn entschieden. Das Begehren der Nachbarn, den Konzert- und Discobetrieb komplett zu verbieten, hat er klar abgewiesen.

Nach weiteren Reklamationen, diversen Schallmessungen muss festgestellt werden, dass die Grenzwerte von 29dBA (im 10 Sekunden Mittel!) nicht eingehalten werden können – trotz zusätzlichen Schallschutzmassnahmen. So verfügte der Zofinger Stadtrat im April 2012 den Einbau eines Pegellimiters für sämtliche Verstärker, auch Gitarren- und Bass-Verstärker (!). Unter diesen Umständen konnte und wollte der Verein keine Konzerte mehr veranstalten.

So begann der Verein sich nach einem alternativen Standort umzusehen. Gleichzeitig wollte sich die offene Jugenarbeit neu erfinden, da das Jugendkulturlokal „Planet Z“ an der oberen Brühstrasse immer weniger besucht wurde. Bald merkten beide Akteure, dass bei einer Zusammenarbeit Synergien genutzt werden können und beschlossen etwas gemeinsam aufzubauen. Das OXIL war geboren!

 

Chronologie eines Lärmschutzverfahrens

Verfügungsentwurf vom 19. Mai 04; Stellungnahme

19. Mai 2004

Schreiben des Vereins an den Stadtrat nachdem der Verein den Verfügungsentwurf mit masiven Einschränkungen für den Kulturbetrieb erhalten hatte.
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Sehr geehrter Herr Stadtammann
Sehr geehrte Mitglieder des Stadtrates


Mit Schreiben vom 19. Mai 04 hat der Stadtrat dem OX. Kultur im Ochsen (Kulturverein) und der Dachgenossenschaft Ochsen (Hauseigentümerin) den Entwurf einer Verfügung zur Stellungnahme zugeschickt. Die Verfügung bezweckt, den Betrieb des Kulturvereins zum Schutz der Anwohner vor Lärm zu beschränken.

Wir danken Ihnen, dass wir uns zum Verfügungsentwurf äussern dürfen. OX. Kultur im Ochsen hat die Stellungnahme an der Generalversammlung vom 2. Juni 04 diskutiert und verabschiedet. Nach Rücksprache mit der Dachgenossenschaft, wird sich diese als Liegenschaftseigentümerin mit gesondertem Schreiben zum Verfügungsentwurf äussern.


Ausgangslage

Im Haus Ochsengasse 2 / Vordere Hauptgasse 8 sind folgende Ansprechpartner zu unterscheiden:

• Die Genossenschaft Ochsen („Dachgenossenschaft“) ist seit 23 Jahren Eigentümerin des Gebäudes. Gemäss Statuten der Genossenschaft werden im Haus eine Gastwirtschaft und ein Kulturbetrieb geführt.

• Der OX. Kultur im Ochsen (Kulturverein) ist ein Verein mit gut 100 Mitgliedern (davon ca. 25 Aktivmitglieder und ein 6-köpfiger Vorstand). Der Verein ist Mieter des Tanzsaals in der Liegenschaft. Für seine kulturelle Tätigkeit erhält er Beiträge von der Stadt Zofingen und vom Kanton.

• Die Wirtschaft zum goldenen Ochsen ist zur Zeit von Werner Steffen gepachtet. Er wird den Ochsen aber verlassen.

• Die Bar ist von François Baeriswil gepachtet. Herr Baeriswil wird ab Sommer auch die Wirtschaft übernehmen.

Im Hinblick auf den Lärmschutz ist es wichtig, die verschiedenen Betriebe und Verantwortlichen zu unterscheiden. Nicht alle Lärmemissionen kommen vom Kulturverein.


Vorgeschichte

In den 90er Jahren funktionierte der Kulturbetrieb im Ochsensaal über längere Zeit ohne wesentliche Beanstandungen seitens der Nachbarschaft. Vor ca. 4 Jahren erwarb Herr Tschannen die Liegenschaft vord. Hauptgasse 4. Bereits kurz nach seinem Einzug beschwerte er sich wegen übermässigem Lärm. Es erfolgten erste Strafanzeigen. Seit einem Jahr unterschreibt auch der Eigentümer der Liegenschaft Hauptgasse 6 auf den Reklamationen von Herrn Tschannen. Abgesehen von vereinzelten Beanstandungen von Bewohnerinnen und Bewohner der Bärengasse vor 2 Jahren hat sich unseres Wissens in den letzten Jahren niemand wegen übermässigem Lärm vom Ochsensaal beschwert.

Der OX. Kultur im Ochsen suchte mit Herrn Tschannen und Herrn Fehlmann das Gespräch. Nachdem Herr Tschannen anfänglich an einer Besprechung bei der Stadtpolizei teilnahm, liess er uns bei der zweiten Aussprache mitteilen, dass er kein Interesse an weiteren Gesprächen mehr habe. Seither bleibt er auch Einladungen des Stadtammanns fern und verweigert das Gespräch.


Realisierte Lärmschutzmassnahmen

In Absprache mit der Stadtpolizei hat OX. Kultur im Ochsen bereits erhebliche Lärmschutzmassnahmen getroffen:

a) Bauliche Lärmschutzmassnahmen

An der Glastüre zum Saal wurde ein automatischer Türschliesser montiert. Die Fenster wurden mit Schlössern versehen. Sie können nur noch mit Schlüssel geöffnet werden.

Um die Ursache der Immission bei Herrn Tschannen herauszufinden, beauftragte OX. Kultur im Ochsen das renommierte Ingenieurbüro Grolimund & Partner, Aarau, mit einer Expertise. Das Büro führte am 11. Nov. 02 eine Lärmmessung in Herrn Tschannens Schlafzimmer durch und erstattete das Gutachten am 19. Dez. 02 (Beilage). Die Messung ergab ein Hintergrundgeräusch von 24 – 30 dBA und ein Geräusch vom Musiklärm von 25 – 32 dBA. Vorbeifahrende Fahrzeuge auf der Grabenstrasse verursachten offenbar wesentlich höhere Geräuschpegel. Das Gutachten kommt zum Schluss, dass eine Verbesserung der Luftschalldämmung der Trennwand zur Liegenschaft Fehlmann keine wahrnehmbare Verbesserung bringen würde. Hingegen wird eine körperschallisolierte Lagerung der Bühne und der Lautsprecher empfohlen. Falls nach Realisierung dieser Massnahme noch immer störende Lärmimmissionen beklagt werden, wird die Ermittlung und Beurteilung der Lärmbelastung anhand der Richtlinien des „cercle bruit“ empfohlen. Bei Überschreitung der Richtwerte wären zusätzliche Sanierungsmassnahmen zu prüfen. Mit Schreiben vom 17. Februar 03 haben wir dem Stadtrat das Gutachten Grolimund und die Richtlinie des „Cercle bruit“ zugeschickt.

Der Kulturverein realisierte die Körperschallisolation entsprechend dieser Empfehlung und nach Beratung von Herrn Stauffer (Stauffer Productions AG, Ottenbach) im Laufe des Frühjahres 03. Wir meldeten die Realisierung beim Chef der Stadtpolizei und schlugen vor, dass die Stadt nun die empfohlene Messung gemäss der Richtlinie des „cercle bruit“ vornehme, da Herr Tschannen sich weigerte, den vom OX Beauftragten den Zutritt zu erlauben. Mit unserer Stellungnahme vom 28. Juni 03 stellten wir den Antrag auf Lärmmessungen durch die Stadt. An der Besprechung vom 19. Nov. 03 mit Stadtammann Urs Locher, Stadträtin Aki Dubach und Herrn Jauch wurde vereinbart, dass die Messungen nun nächstens (ohne Vorankündigung) durchgeführt würden, wobei OX die Hälfte der Kosten übernehme. Die Messungen wurden bisher offenbar noch nicht vorgenommen.

b) Betriebliche Lärmschutzmassnahmen


Nach intensiver Diskussion an der Generalversammlung 03 hat OX. Kultur im Ochsen mit Schreiben vom 28. Juni 03 dem Stadtrat einen Vorschlag zur Reduktion des Betriebs im Interesse der Anwohner unterbreitet (Beilage). Der Vorschlag umfasste im Wesentlichen die Verkürzung der Saison um einen Monat („solange es draussen kalt ist, halten sich die Gästen in den Konzertpausen weniger im Freien auf“), die Beschränkung auf 1 Konzert / Wochenende und 1 lautes Konzert (Metal oder Hardcore) / Monat sowie die Einrichtung eines Ordnungsdienstes. Konzerte werden um 00.30 Uhr beendet, bis 01.45 Uhr wird nur noch Barbetrieb mit Hintergrundsmusik durchgeführt. An der Besprechung mit Vertretern des Stadtrates am 19. November 03 wurden die Vorschläge vorläufig für genügend befunden.

c) Erfahrungen

OX. Kultur im Ochsen hat die baulichen Lärmschutzmassnahmen realisiert und dafür Kosten von insgesamt fast Fr. 5’000.- ausgegeben. Mit Ausnahme von einer Panne im Ordnungsdienst anfangs Saison haben wir auch die betrieblichen Massnahmen während der ganzen Saison umgesetzt. Unter der Woche fanden keine Konzerte statt, mit Ausnahme eines Anlasses, für welchen uns die Stadtpolizei eine Ausnahme bewilligte. Auch über diese Ausnahme wurden die Anwohner informiert.

Das Resultat war, dass bis Ende Februar 03 – immerhin fast ¾ der Saison – keine Reklamationen seitens der Anwohner eingingen. Wir gehen deshalb davon aus, dass die getroffenen Massnahmen für die Anwohner genügend sind (Dass sie den gesetzlichen Vorgaben genügen, siehe unter Ziffer 4). Wie wir bereits in unserer Einsprache vom 10. Mai 04 mitteilten, ist für uns nicht erklärbar, weshalb seit Ende Februar nun wieder Beanstandungen eintreffen, da sich in unserem Betrieb nichts geändert hat.

Wir sind enttäuscht, dass unsere Massnahmen im Vorspann des Verfügungsentwurfs mit keinem Wort erwähnt werden. Auch bestreiten wir die Aussage, wonach die erhoffte Wirkung nicht erzielt wurde; die Wirkung wäre mit der vereinbarten Messung zu eruieren. Im Weiteren sind wir erstaunt, dass die Stadtpolizei anlässlich von verschiedenen Kontrollen über eine grosse Distanz Lärm vom Kulturbetrieb feststellte. An der Besprechung vom 19. November 03 wurde vereinbart, dass die Stadtpolizei uns sofort informiere, wenn sie Verfehlungen feststellt. Dies auch deshalb, weil die Verfehlungen möglicherweise nicht dem Ochsen oder dem Kulturverein zugerechnet werden können. Ausser an den Anlässen, an welchen eine Anzeige einging, erhielten wir von der Stadtpolizei keine Meldungen. Wie wir bereits in der Einsprache vom 7. April 04 mitteilten, stellte selbst der kontrollierende Polizeibeamte teilweise fest, dass die Lautstärke „nicht unzumutbar“ sei. Bei den Kontrollen an den erwähnten Anlässen wurden die von den Polizeibeamten verlangten Massnahmen jeweils sofort umgesetzt. Wir bestreiten deshalb, dass der Lärm über eine grosse Distanz hörbar ist, und dass die Zeiten nicht eingehalten wurden. Wir bitten Sie, dies im Verfügungsentwurf richtig zu stellen.



Rechtslage

Die vom Stadtrat in Aussicht gestellten Einschränkungen des Kulturbetriebs sind nur rechtmässig, wenn sie sich auf eine gesetzliche Grundlage stützen, verhältnismässig sind und im überwiegenden öffentlichen Interesse liegen.

a) Gesetzliche Grundlage

aa) Zonenkonformität


Die Altstadtzone ist für gemischte Nutzungen mit Läden, Kleingewerbe, Dienstleistungen und Wohnen vorgesehen (§ 10 BNO). Die historische Eigenart ist zu erhalten. Der unter besonderem Denkmalschutz stehende „Tanzsaal“ im Ochsen und seine Nutzung als Kultur- und Begegnungsraum entsprechen diesen Vorgaben in idealer Weise. Der Kulturbetrieb im Ochsensaal ist zweifellos zonenkonform.

bb) Umweltschutzgesetz (USG) und Lärmschutzverordnung (LSV)

Nach Art. 11 USG ist der Lärm im Rahmen der Vorsorge soweit zu begrenzen, als dies technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich tragbar ist. Die Emissionsbeschränkungen werden verschärft, wenn der Lärm die massgebenden Belastungsgrenzwerte überschreitet.

Der vom Kulturbetrieb ausgehende „Lärm“ erreicht den Immissionsgrenzwert der Empfindlichkeitsstufe III (55 dBA Nachts [Gewerbelärm]) bei weitem nicht (Art. 13 LSV).

Auch das Vorsorgeprinzip haben wir erfüllt. Mit den in unserem Schreiben vom 28. Juni 03 aufgelisteten Massnahmen hat der Kulturverein sämtliche technisch und betrieblich möglichen und wirtschaftlich tragbaren Massnahmen umgesetzt (vgl. unten b). Insbesondere haben wir die dafür massgebenden Grenzwerte der Richtlinie des „cercle bruit“ (1) eingehalten und die Empfehlungen umgesetzt. In diesem Zusammenhang ist es besonders stossend, dass die Stadtpolizei die vereinbarten Messungen bisher nie vorgenommen hat. Wir können nicht beurteilen, ob der Lärm vom Ochsensaal in der Wohnung von Herrn Tschannen tatsächlich hörbar ist, und ob er allenfalls von anderen Lärmquellen beeinträchtigt wird.

cc) Städtische Polizeiverordnung

Der Schutz vor Immissionen ist im Bundesrecht an sich abschliessend geregelt (Art. 65 USG). In der rechtlichen Literatur und Gerichtspraxis ist umstritten, wie weit kantonale und kommunale Lärmschutzvorschriften überhaupt anwendbar sind.

Die massgebenden Bestimmungen der städtischen Polizeiverordnung (§§ 39, 40 und 42) geben keinen Anspruch auf absolute Ruhe nach 23.00 Uhr. Auch der Strassenverkehr ist nach 23.00 Uhr ja nicht verboten. Die Polizeiverordnung verlangt lediglich, dass auf die Nachtruhe besonders Rücksicht genommen wird (§ 39 Abs. 2), dass nach 22.00 Uhr die Fenster zu schliessen sind (§ 42) und dass im Gewerbe und in Unternehmungen die Lärmimmissionen auf ein erträgliches Mass reduziert werden (§ 40). Mit der Einhaltung der Grenzwerte des „cercle bruit“ ist dieses „erträgliche Mass“ zweifellos erreicht.

b) Verhältnismässigkeit und öffentliches Interesse


Einschränkungen, welche über das hinausgehen, was gesetzlich verlangt werden kann, sind nicht nur unverhältnismässig sondern rechtswidrig. Hingegen lässt das Vorsorgeprinzip Raum für eine Interessenabwägung.

Der Verein OX. Kultur im Ochsen erfüllt wichtige Aufgaben im öffentlichen Interesse. Er ist der einzige Veranstalter in Zofingen, der regelmässig Live-Konzerte aus den Sparten Rock, Pop, Blues, Funk usw. mit Bands aus dem In- und Ausland anbietet. Er deckt damit ein Segment der Kultur ab, welches vor allem das jugendliche Publikum anspricht. Ein solcher Musik-Club steht dem Regionalzentrum Zofingen gut an.

Mit seinem traditionellen Nachwuchsfestival hat der Kulturverein einen wesentlichen Beitrag zu einer lebendigen und grossen Musikszene in Zofingen beigetragen. Diese hat einige national bekannte Künstler hervorgebracht. Insbesondere haben aber dank dem Ochsen viele Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung gefunden. Welche menschlichen Werte mit der Musik gefördert werden, muss hier nicht wiederholt werden. Die Beiträge von Stadt und Kanton, für welche wir sehr dankbar sind, belegen das öffentliche Interesse am Kulturbetrieb. Der Verein OX. Kultur im Ochsen ist deshalb auch als gemeinnütziger Verein steuerbefreit.

Eine weitere wichtige Aufgabe im öffentlichen Interesse erfüllt OX. Kultur im Ochsen im Bereich der Jugendarbeit. Vorab ist der Ochsensaal Treffpunkt für die schulentlassenen Jugendlichen der Region; ein anderes Angebot für diese Alterklasse gibt es in Zofingen nicht. Der OX. Kultur im Ochsen ist deshalb auch im Leitbild Jugendarbeit der Stadt erwähnt. Im Ochsen sind immer Personen anwesend, die in Krisen für ein Gespräch zur Verfügung stehen oder in Notfällen Hilfe anfordern.

Der Kulturverein hat rund 25 Aktivmitglieder. Sie müssen sämtliche Arbeiten (auch WC-Putz), welche im Kultur- und Barbetrieb anfallen, leisten – und dies selbstverständlich unentgeltlich. Hier ist für Konsumhaltungen kein Platz. Der Vorstand legt grossen Wert darauf, die Aktivmitglieder einzuarbeiten und auszubilden. So informierte uns beispielsweise im letzten Jahr der Psychologe der Kantonspolizei über das Verhalten im Ordnungsdienst. Die Aktivmitglieder lernen dabei alle Facetten der Organisation von Kulturveranstaltungen. Mehrere unserer ehemaligen Aktivmitglieder arbeiten heute als Licht- oder Tontechniker oder in einer anderen Funktion in der Kulturbranche. Der Vorstand legt bei der Ausbildung grossen Wert auf Zuverlässigkeit, Verantwortung und Rücksichtnahme auf die Anwohner (2). Wenn dabei Pannen auftreten, ist dies nicht böser Wille oder Nachlässigkeit.

Selbstverständlich besteht auch ein öffentliches Interesse an der Einhaltung der Nachtruhe. Dieses Interesse ist aber im vorliegenden Fall deutlich geringer zu gewichten, als die Aufrechterhaltung eines attraktiven Kulturbetriebs und Treffpunktes. Den 2 Personen, welche sich durch den Betrieb im Ochsensaal an vereinzelten Abenden im Jahr gestört fühlen, stehen hunderte von Kulturinteressierten gegenüber; was wir mit der laufenden Petition belegen können.



Zu den einzelnen Auflagen

Mit den vorgeschlagenen Massnahmen werden die Anstrengungen des Vereins und der Aktivmitglieder schlecht belohnt. Trotz der attraktiven Kultur, welche der Ochsen seit 22 Jahren im Zentrum von Zofingen anbietet, trotz allen Bemühungen um Dialog und Rücksichtnahme, trotz Umsetzung der von den Behörden verlangten Massnahmen soll der Kulturbetrieb nun dezimiert werden. Dies demotiviert nicht nur die Jugendlichen.

a) Beschränkung der Anlässe mit verstärkter Musik

Die vom Stadtrat vorgesehene Beschränkung der Anlässe mit verstärkter Musik auf 2 Wochenenden pro Monat würde für den Kulturverein über kurz oder lang das Ende bedeuten. Alternativen ohne verstärkte Musik bestehen wenig. Pantomime, Theater usw. sind erfahrungsgemäss für unser Publikum nicht attraktiv und sind für uns finanziell nicht tragbar. Filmabende sind nur im beschränkten Rahmen möglich und beinhalten ebenfalls verstärkte Musik. Für reinen Barbetrieb (ohne Musik?) gibt es in Zofingen schon genügend Angebote und ein reiner Trink-Betrieb für Jugendliche ist unsinnig und entspricht nicht unseren Statuten. Die Öffnung bis 23.00 Uhr bringt nichts, da unsere Kunden – wir können es nicht ändern – in der Regel erst um 22.00 Uhr ausgehen.

Es bleibt die Möglichkeit der Schliessung an 2 – 3 Wochenenden pro Monat. Die Folge wäre, dass die Jugendlichen in andere Städte ausweichen, wo sie unserem Einfluss entzogen sind. Der Zusammenhalt unter den Einheimischen ginge verloren. Schliesslich wäre die Halbierung des Betriebs finanziell für den Verein nicht verkraftbar, da wir ca. ¾ unserer Ausgaben aus den Einnahmen des Betriebs decken.

b) Beschränkung von Heavy Metal- und ähnlichen Konzerten

Die Massnahmen zum Schutz der Nachbarn dürfen sich gemäss der Kantonsverfassung (KV) nicht gegen einzelne Musikstils richten, sondern ausschliesslich gegen den Störer bzw. den Lärm. Gemäss § 13 Abs. 4 KV ist Zensur untersagt, gemäss § 14 KV ist die künstlerische Betätigung frei. Die Anzeigen aus der Nachbarschaft haben sich in der Vergangenheit nicht spezifisch gegen Metal-Anlässe gewendet. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Einschränkung den Anwohnern nichts bringt, weil sie sich vom Lärm anderer Konzerte und Anlässe offenbar gleichermassen gestört fühlen. Die Auflage ist deshalb unverhältnismässig. Schliesslich widerspricht es auch den Statuten des Vereins OX. Kultur im Ochsen, besondere Musikarten zu zensurieren.

Die Beschränkung von Heavy Metal Konzerten bedeutet für den OX. Kultur im Ochsen einen schweren Verlust. Heute gehören wir in dieser Sparte zu den führenden Lokalen in der Schweiz; bekannteste internationale Bands treten deshalb im Ochsen auf. Wegen dem hohen Niveau des Angebots und dem Goodwill der Bands sind diese Konzerte eine sichere Einnahmenquelle, die uns erlaubt, andere Angebote quer zu subventionieren. In der Region gibt es eine qualitativ hoch stehende Szene von Metal-Musikern und Bands und der Ochsen hat ein treues Stammpublikum. Übrigens sind Metal-Fans unproblematische und friedliche Kunden, auch wenn sie schwarz angezogen sind.

c) Verbindliches Jahresprogramm

Die Saison 03/04 von OX. Kultur im Ochsen dauerte 8 Monate (früher 9) und umfasste 65 Anlässe. Im Interesse der Anwohner haben wir die Anzahl der Anlässe bereits drastisch reduziert (Saison 02/03 noch 95 Anlässe). Die Aktivmitglieder legen das Programm jeweils ca. 2 Monate im Voraus fest. Es ist uns nicht möglich, die ganze Saison vorgängig zu planen, da wir dann weder auf besondere Angebote oder Bedürfnisse noch auf die aktuelle Finanzlage Rücksicht nehmen könnten.

Bisher haben wir jeweils Mitte Monat das Programm des Folgemonats veröffentlicht und auch der Stadtpolizei sowie den Anwohnern bekannt gegeben. Welche Vorteile würde eine frühere Information bringen?

d) Sicherheits- und Ordnungsdienst

In der letzten Saison haben wir die Organisation und Ausbildung unseres Ordnungsdienstes laufend verbessert. Heute haben wir einen Stand erreicht, der von keinem anderen Lokal in Zofingen und auch von keinem vergleichbaren Kulturlokal in der Schweiz geboten wird. Wir setzen gegenüber unseren Gästen vor dem Haus konsequent ein Glas-Verbot durch; unsere Leute sammeln soweit möglich Flaschen von Passanten und Gästen ein, welche diese aus anderen Lokalen oder von Zuhause mitbringen. Das Glasverbot macht unsere Gäste darauf aufmerksam, dass auf die öffentliche Ordnung und die Anwohner Rücksicht zu nehmen ist. Allerdings können wir nicht die Aufsicht in der ganzen Unterstadt übernehmen und sind gegenüber Gästen von anderen Lokalen nicht legitimiert.

Ein professioneller Ordnungsdienst wäre kontraproduktiv. Unsere Mitglieder brauchten weder Selbstverantwortung noch Rücksichtnahme zu üben. Im Weiteren ist ein professioneller Ordnungsdienst für uns schlicht unerschwinglich. In diesem Zusammenhang können wir auch auf das KIFF in Aarau, das Kulturwerk in Sursee (erhielt kürzlich einen Kulturpreis) oder das Kofmehl in Solothurn hinweisen; diese Kultur-Clubs erhalten von der Stadt Beiträge in Millionenhöhe, was natürlich die Anstellung von Personal ermöglicht.

e) Feuerpolizei, Beschränkung der Personenzahl

Die am 9. Januar 04 vom AVA verfügten feuerpolizeilichen Auflagen wurden teilweise bereits umgesetzt. Für die Fristverlängerung sind wir dankbar. Die Auflagen müssen zweifellos vom Stadtrat nicht ein zweites Mal verfügt werden. Für die Erstellung der Feuertreppe ist der Auftrag erteilt. Wir haben diese Auflage akzeptiert, obwohl wir nicht wissen, wie wir sie bezahlen können; dies als Beweis, dass wir vernünftige Auflagen akzeptieren, auch wenn sie für uns hart sind.

Bei der Beschränkung der Personenzahl muss ein Schreibfehler vorliegen. Gemäss der feuerpolizeilichen Verfügung dürfen sich nach Errichtung des zweiten Fluchtweges im Saal (nicht in der Liegenschaft) maximal 200 Personen aufhalten. Eine Verschärfung dieser Auflage ist feuerpolizeilich unbegründet und hat keine Rechtsgrundlage. Sie wäre auch völlig unverhältnismässig und nicht durchführbar. Schon in der Gaststube sind 75 Plätze erlaubt; unter Berücksichtigung der Wohnungen (müsste der Kulturverein die Anzahl der dort Anwesenden Personen zählen), der Bar und unseren Helfern könnten wir vielleicht noch 80 Zuschauer einlassen. Damit ist der Saal halb leer.



Weiteres Vorgehen

Der Verein OX. Kultur im Ochsen beantragt, dass der Stadtrat oder die Stadtpolizei nochmals das Gespräch in Anwesenheit von Herrn Tschannen sucht. Als Grundlage für das Gespräch erwarten wir die Durchführung der versprochenen Messung oder wenigstens die Aussage eines Polizeibeamten oder einer anderen unbefangenen Person, wonach in der Wohnung des Anzeigers überhaupt Musiklärm aus dem Ochsensaal hörbar ist. Wir schlagen vor, dieses Gespräch an Ort und Stelle durchzuführen, damit die genauen Ursachen und Lärmquellen eruiert werden können. Gerne würden wir Ihnen die von uns bereits umgesetzten Massnahmen vorführen.

Wir und auch der Verantwortliche für den Barbetrieb sind bereit, weitere Massnahmen zu ergreifen und Einschränkungen zu akzeptieren, soweit deren Nutzen für die Anwohner belegt ist und sie die Existenz unseres Betriebs nicht gefährden. Der vorliegende Verfügungsentwurf geht jedoch zu weit und ist teilweise sogar kontraproduktiv. Deshalb stellen wir folgende



Anträge

1. Auf die Einschränkungen des Kulturbetriebs gemäss dem Verfügungsentwurf sei zu verzichten und die Bussenverfügungen seien zurückzunehmen.

2. Es sei vom Stadtrat eine Verhandlung mit der Dachgenossenschaft, der OX. Kultur im Ochsen sowie dem Anzeiger an Ort und Stelle durchzuführen. Als Grundlage der Verhandlung sei ein Beleg für die Hörbarkeit des Musiklärms aus dem Ochsensaal in der Wohnung des Anzeigers beizubringen.



Im Interesse der Kultur- und Jugendarbeit in Zofingen bitten wir Sie höflich, die gestellten Anträge gutzuheissen.


Mit freundlichen Grüssen
Günter Zimmermann, Präsident





1) Für die Beurteilung der Einhaltung des Vorsorgeprinzips bei öffentlichen Lokalen ist die Richtlinie des „cercle bruit“ massgebend, welche auch vom Bundesgericht angewendet wird (z.B. Bundesgerichtsentscheid vom 5. März 2003, in ZBl 2/2004 publiziert). Die Richtlinie erlaubt zwischen 22.00 und 07.00 Uhr für bestehende Anlagen in einer Mischzone einen Grenzwert für Körperschall von 35 dBA und für Luftschall von 45 dBA. Diese Grenzwerte haben wir gemäss der Messung Grolimund (25 – 32 dBA) bereits vor der Realisierung der Isolationsmassnahmen eingehalten. Mit der körperschallisolierten Lagerung der Bühne und der Lautsprecher wurde der Pegel mindestens um weitere 10 dBA reduziert. Sind die Grenzwerte der Richtlinie eingehalten und die Empfehlungen umgesetzt, dann gilt das Vorsorgeprinzip als erfüllt.

2) So ist es dem Verein bisher gelungen, jegliche Gehässigkeiten und „Vergeltungsmassnahmen“ gegen Herrn Tschannen zu vermeiden.

Kultur ohne Zensur!

21. Mai 2004

Der Kulturverein im Ochsen kämpft für kulturelle Vielfalt

Obwohl die Saison von OX. Kultur im Ochsen bereits Anfang Mai offiziell zu Ende gegangen ist, zeichnet sich ein heisser Kultursommer in der Thutstadt ab. Grund dafür ist der seit gut zwei Jahren anhaltende Interessenskonflikt zwischen dem Kulturverein und einzelnen Nachbarn. Mit einer Petition an den Stadtrat und einer Demonstration will sich der Kulturverein gegen weitere Einschränkungen des Kulturbetriebs zur Wehr setzen.

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Bereits an der Generalversammlung 2003 verabschiedeten die Vereinsmitglieder ein Massnahmen- paket, welches die unmittelbaren Anwohner der Ochsenliegenschaft von Lärmemissionen entlastet: Nebst der Reduktion von Live-Konzerten und der Kürzung der Konzertsaison wurden ein hausinterner Ordnungsdienst ins Leben gerufen und aufwändige schalldämmende Installationen im Ochsensaal vorgenommen. Diese Massnahmen verdeutlichen den Willen der Kulturschaffenden auf eine gütliche Lösung des Konflikts. Nun beabsichtigt der Zofinger Stadtrat, zusätzliche massive Einschränkungen zu verfügen. Unter anderem sollen elektronisch verstärkte Anlässe (Konzerte und Discos) auf zwei Wochenenden pro Monat reduziert werden. Live-Konzerte aus den Bereichen Metal und Hardcore dürfen nur noch sporadisch durchgeführt werden. Diese Einschränkungen bedeuten für den Kulturbetrieb einen gewaltigen Attraktivitätsverlust und sind schon finanziell nicht zu verkraften.


Die Altstadt gehört allen

Die Altstadt soll ein attraktives Wohngebiet bleiben – aber nicht nur ein Wohngebiet. Die Altstadt ist in erster Linie das Geschäfts-, Kultur und Begegnungszentrum unserer Stadt. Und in diesem Bereich ist der Kulturbetrieb im Ochsen seit 22 Jahren ein wichtiger Pfeiler, der jährlich tausende von Besuchern in die Thutstadt lockt und dem lokalen Gewerbe zu Umsatz verhilft. Die seit Jahren steigenden Besucherzahlen verdeutlichen das Bedürfnis nach einem kulturellen Treffpunkt in der Zofinger Altstadt. Die Verantwortlichen des Vereins sind sich des Interessenskonflikts bewusst und sind weiterhin bereit, im Gespräch mit dem Stadtrat und den Anwohnern Lösungen zu suchen. Der Interessenskonflikt darf aber nicht alleine auf dem Buckel der Kultur gelöst werden. Die Jugendlichen dürfen nicht aus der Altstadt verbannt werden.


Kulturelles Vakuum und Verlust für die Jugendarbeit
In der über 10’000 Einwohner zählenden Gemeinde ist der Ochsen der einzige Musikclub, der Konzerte aus den Bereichen Rock, Pop, Blues, Funk und Electronica anbietet. Nebst national und international bekannten Gruppen haben auch Bands aus Zofingen und Umgebung Gelegenheit, öffentlich aufzutreten. Zu Recht gilt der OX heute als Top-Adresse für Bands und Musiker.
Auch im Bereich der Jugendarbeit spielt der Verein eine wichtige Rolle. Reine Konsumhaltung ist im Kulturverein nicht angesagt. Sämtliche Arbeiten (inklusive WC-Putz) werden in Fronarbeit geleistet. Die Jugendlichen haben im Ochsen ein soziales Netz und lernen in Teamarbeit das Organisieren von Events. Bei dieser Ausbildung wird auf die Übernahme von Verantwortung, Zuverlässigkeit und die Rücksichtnahme auf die Nachbarn grosses Gewicht gelegt. Will die Stadt dies alles aufgeben?


Petition, Infostand und Demonstration geplant
Um das grosse Bedürfnis nach einem attraktiven und vielseitigen Kulturbetrieb in der Zofinger Altstadt zu belegen, startet OX. Kultur im Ochsen heute Freitag eine Petition an den Stadtrat. Die Forderungen sind klar: Auf weitere Einschränkungen im Kulturbetrieb soll verzichtet werden. Zudem sollen die laufenden Bussenverfügungen wegen Nachtruhestörung aufgehoben werden. An einem Infostand auf dem alten Postplatz informieren am 29. Mai und 5. Juni Mitglieder des Vereins über die Tätigkeiten des OX. Für den Nachmittag des 5. Juni ist eine Demonstration mit anschliessendem Rahmenprogramm in der Zofinger Altstadt vorgesehen. Die Verantwortlichen hoffen, mit ihren Anliegen auf breiten Rückhalt in der Bevölkerung zählen zu dürfen.

Kultur ohne Zensur! Demo vom 5. Juni

05. Juni 2004

Mehr als 110 Leute haben sich am Samstag vor dem Ochsen in Zofingen versammelt, um anschliessend zusammen mit dem Verein OX. Kultur im Ochsen gegen die drohenden einschneidenden Massnahmen im Kulturbetrieb zu Demonstrieren.

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ox-kultur-demoAm Morgen wurden auf dem Alten Postplatz noch weitere Unterschriften für die Petition „Kultur ohnen Zensur“ gesammelt. Somit hat der Verein über 2’000 Unterschriften zusammen die er nächste Woche der Stadt überreichen wird. Zudem fand nach dem Demonstrationsumzug im Ochsensaal eine Petitionsfeier mit Live-Musik und DJ statt. Mit diesen Aktionen will OX. Kultur im Ochsen der Stadt Zofingen zeigen, dass der Ochsen ein Kulturanbieter ist, der nicht nur in der Region sondern auch in der Schweizer Kulturszene seit mittlerweile 22 Jahren einen klingenden Namen hat.

Das dem Verein vorliegende Schreiben der Stadt Zofingen beinhaltet unter anderem auch die Einschränkung von Veranstaltungen “mit elektronisch verstärkten musikalischen Darbietungen“. Der Verein selbst hat nach dem Eingang verschiedener Reklamationen bereits für die Saison 03/04 Massnahmen Ergriffen um dem Problem entgegen zu wirken. So wurde die Saison um einen Monat verkürzt, der Saal Körperschall Isoliert, Türstopper und Spezial-Fensterschlösser angebracht und es wurde ein hauseigener Sicherheitsdienst ins Leben gerufen. OX. Kultur im Ochsen wehrt sich dagegen, noch weitere Einschränkungen einzugehen da sonst der Kulturbetrieb ernsthaft gefärdet wäre, tragen doch die Eintrittsgelder hauptsächlich zum Finaziellen wohlergehen bei.

3654 Unterschriften …

11. Juni 2004

… hat OX. Kultur im Ochsen am Freitag, 11. Juni 2004 übergeben. Damit haben mehr Personen die „Kultur ohne Zensur“-Petition unterzeichnet, als es sich der Verein jemals erträumt hat !!! Wir möchten all jenen danken, die uns mit ihrer Unterschrift unterstützt haben – ihr seid phantastisch!!!

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Der Ball liegt nun wieder am Stadtrat. Unsere Stellungsnahme sowie die Petition sind deponiert und wir hoffen, das der Stadtrat die Wichtigkeit eines Kulturlokals wie der OX anerkennt und auf die Einschränkungen verzichtet. Wir werden euch selbstverständlich auf dem laufenden halten…..

Weniger Lärm als untere Grabenstrasse

09. Februar 2005

Der Kulturverein akzeptiert die vom Stadtrat verfügten Massnahmen teilweise. Er ist bereit, zum Schutz der Nachbarn weitere Lärmschutzmassnahmen umzusetzen. Nicht einverstanden ist er aber mit gewissen Aussagen des Lärmgutachtens. Dass der Musikpegel bei Veranstaltungen im Ochsensaal gesundheitsgefährdend sei, ist schlicht falsch und nicht akzeptabel. Der Kulturverein wird an einer ausserordentlichen Generalversammlung noch im Februar über das weitere Vorgehen Beschluss fassen.

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Die Diskussionen über die Lärmimmissionen der Musik im Ochsensaal haben vor mehr als zwei Jahren mit einer Anzeige von einem einzelnen Nachbarn begonnen. Seither hat der Kulturverein OX. Kultur im Ochsen laufend Massnahmen zur Reduktion der Belastung der Nachbarn umgesetzt. Neben betrieblichen Einschränkungen wurden insgesamt rund 10’000 Franken für Lärmschutzmassnahmen ausgegeben. Am Dienstag hat der Stadtrat den Verantwortlichen des Kulturvereins OX. Kultur im Ochsen nun die Resultate einer Lärmstudie vorgestellt und eine Verfügung übergeben, mit welcher die Rahmenbedingungen für den Kulturbetrieb neu festgelegt werden. Dabei sollen die Anzahl der Veranstaltungen mit elektronisch verstärkter Musik reduziert und gewisse Musikarten (metal) besonders eingeschränkt werden. Im Weiteren hat der Stadtrat Sofortmassnahmen verfügt und Kontrollmessungen angeordnet.

Die Resultate der Messungen sind für den Kulturverein unerwartet hoch ausgefallen. Aufgrund eigener Messungen und Schätzungen sind wir bisher davon ausgegangen, dass die massgeblichen Grenzwerte eingehalten werden. Auch wenn die vom Stadtrat angeordneten Messungen teilweise nicht nach den Vorschriften erfolgt sind, anerkennen wir, dass zum Schutz des Nachbarn weitere Lärmschutzmassnahmen erforderlich sind. Dazu sind wir bereit. Mit den Lärmmessungen liegt nun auch eine Grundlage für die gezielte Umsetzung weiterer Sanierungsmassnahmen vor. Interessantes Detail: Die Messungen haben auch gezeigt, dass bei den Nachbarn die Musik vom Ochsen während den Konzerten nicht lauter ist als der Umgebungslärm und insbesondere der Verkehrslärm von der unteren Grabenstrasse.

Nicht einverstanden ist der Kulturverein mit den Aussagen des Lärmgutachtens über den Schallpegel im Ochsensaal. Dieser ist keinesfalls gesundheitsschädigend. Bei jeder Veranstaltung im Ochsen werden gratis Gehörschutzpfropfen abgegeben, welche eine Gehörsschädigung verhindern. Das Bundesrecht ermöglicht die Anwendung höherer Lärmgrenzwerte, wenn Gehörschutzpfropfen angeboten werden.

Fragwürdig ist im Weiteren die Forderung des Stadtrates, dass ein Baugesuch für eine Nutzungsänderung eingereicht werden müsse. Dass im „Tanzsaal zum goldenen Ochsen“ Rock-Konzerte durchgeführt werden, ist längst bekannt, leistet die Stadt doch seit den 80-er Jahren einen finanziellen Beitrag an den Kulturverein.

Die vom Stadtrat verfügten Einschränkungen der Veranstaltungen treffen den Kulturverein hart. Wir werden in den nächsten Tagen vertieft prüfen, wie sich die Auflagen auch längerfristig mit einem attraktiven Kulturangebot vereinbaren lassen. Das Veranstaltungsprogramm für die nächsten Wochen kann durchgeführt werden, allerdings mit eingeschränkter Lautstärke.

Der Kulturverein legt Wert auf die Feststellung, dass der Stadtrat sich fair verhalten hat. Die Verfügung wurde am Dienstag Abend von Stadtammann Urs Locher und der „Kulturministerin“ Annegret Dubach persönlich überreicht und mündlich erläutert. Dies werten wir als Zeichen, dass im Gespräch weiterhin gemeinsam konstruktive Lösungen möglich sind.

Der Kulturverein wird die Unterlagen sorgfältig analysieren und alle Lösungsmöglichkeiten ausloten. An einer ausserordentlichen Generalversammlung soll noch im Februar über das weitere Vorgehen beschlossen werden. Dabei muss auch geprüft werden, ob die Verfügung an den Kanton weitergezogen werden soll, um den Verhandlungsspielraum offen zu halten. Der Kulturverein ist weiterhin bereit, im Gespräch mit den Nachbarn und der Stadt Lösungen zu finden, die den Schutz der Anwohner verbessern und ein attraktives Kulturprogramm ermöglichen.


Download Communique 09.02.2005
Download Verfuegung Stadt 07.02.2005

Der Kulturverein kämpft für eine Zukunft

25. Februar 2005

Die Auflagen des Stadtrates zum «Lärmproblem» stellen den Kulturverein vor existenzielle Fragen. An einer ausserordentlichen GV diskutierten die Mitglieder am Donnerstag über mögliche Lösungen und stimmten über das weitere Vorgehen ab. Geschlossener hätten die Resultate nicht ausfallen können.

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Rund drei Jahre dauern die Abklärungen und Verhandlungen über die Lärmimmissionen aus dem Ochsensaal auf die Nachbarschaft bereits. Während dem Verfahren hat der Kulturverein bereits aufwändige Massnahmen zur Schalldämmung im Saal umgesetzt, einen Ordnungsdienst aufgezogen und seine Veranstaltungen eingeschränkt. Im letzten Sommer übergab man dem Stadtrat eine innert zwei Wochen erstellte Petition mit über 3’500 Unterschriften (davon über 800 aus Zofingen) mit dem Begehren, den Kulturbetrieb im bisherigen Rahmen beizubehalten.

Am 8. Februar dieses Jahres übergab der Stadtrat den Verantwortlichen des Kulturvereins OX. Kultur im Ochsen die Resultate von verdeckt durchgeführten Lärmmessungen. Diese zeigten Überschreitungen der vorgeschriebenen Maximalwerte sowohl im Saal als auch bei den Nachbarn. Gleichzeitig eröffnete der Stadtrat eine Verfügung, mit welcher die Randbedingungen für den künftigen Kulturbetrieb definiert werden: unter anderem darf der Stundenmittelwert von maximal 93 Dezibel (dB) im Saal nicht überschritten und pro Monat dürfen nur noch an zwei Wochenenden Anlässe mit elektronisch verstärkter Musik durchgeführt werden.

Als Sofortmassnahme sagte der Vorstand bereits letzte Woche die meisten Konzertanlässe bis Ende der Saison ab und berief eine ausserordentliche GV ein.

Abstimmung an der GV
Geschlossene Abstimmungsresultate an der ausserordendlichen GV

Hat junge Kultur in der Altstadt noch Platz?


Um die in der Verfügung festgelegten Lärmgrenzwerte im Ochsensaal einzuhalten, müsste der Kulturbetrieb sein Programm völlig verändern. Weil aufgrund des Denkmalschutzes im Saal kaum wirksame bauliche Massnahmen möglich sind, müsste nicht nur auf Metal-Anlässe sondern auf alle Rock-, Blues- und Funkkonzerte – also auf rund 80% der bisher durchgeführten Konzerte – verzichtet werden.

An der ausserordentlichen GV am Donnerstag Abend wurde ausführlich diskutiert, ob ein Standortwechsel in Frage käme oder eine radikale Programmänderung vollzogen werden soll. Die GV entschied sich einstimmig gegen solche Massnahmen. OX. Kultur im Ochsen ist seit mehr als 20 Jahren in der Altstadt fest verwurzelt. Der Treffpunkt für die Jugendlichen soll nicht in das Industriegebiet verbannt werden. Auch die gegenseitige Unterstützung und Verbundenheit mit dem Restaurant Ochsen, der Bar und der Dachgenossenschaft sprechen gegen einen Standortwechsel. Die Folgen wären für alle Beteiligten fatal. Vor allem für ein junges Publikum hätte dies einen enormen Attraktivitätsverlust der Zofinger Altstadt zur Folge. Die GV beauftragte den Vorstand, sich dafür einzusetzen, dass der Ochsensaal weiterhin für Veranstaltungen und als Vereinslokal genutzt werden kann.

Genauso wie sein Standort gehören auch die Rock-Konzerte zum OX. Seit jeher bietet der Verein eine Bühne für Kulturschaffende und dem Publikum damit ein breites Spektrum. Neben Highlights wie Stiller Has, Gigi Motto oder den Bluesaholics sollen weiterhin auch für einheimische Nachwuchstalente Auftrittsmöglichkeiten in Zofingen erhalten bleiben. An der GV fiel einstimmig der Beschluss dafür zu kämpfen, dass weiterhin Rockkonzerte veranstaltet werden können. Dabei soll auch der Metal-Kultur von Zeit zu Zeit eine Bühne gewährt werden.

Unter anderem aus diesen Gründen beschloss die GV einstimmig, gegen die Verfügung des Stadtrates vom 07.02.2005 Beschwerde einzureichen. Der Vorstand und Verein werden alles daran setzen, eine für alle beteiligten Parteien akzeptable Lösung zu finden. OX. Kultur im Ochsen ist nicht auf Konfrontation, sondern auf Kommunikation aus!

Entsprechend werden als erster Schritt folgende Sofortmassnahmen umgesetzt:

• Die vorgeschriebenen 93 dB werden strikte eingehalten, die meisten Konzerte der Saison müssen deswegen gestrichen werden. Gemäss Artikel 4 der Schall- und Laserverordnung wird der Verein aber für die kommende Saison um eine Erleichterung für eine Anzahl Live-Konzerte ersuchen (Maximalwert 100 dB).

• An Stelle der abgesagten Konzerte werden Alternativanlässe (Bsp.: Podiumsdiskussionen) durchgeführt, um den Kulturbetrieb weiterhin aufrecht zu erhalten.

• Der Kulturverein erwirbt ein dB-Messgerät zur fixen Installation

• Der Kulturverein wird einen Akkustiker und einen Fachmann der Bauverwaltung hinzuziehen um weitere mögliche Schallschutzmassnahmen zu besprechen. Denkbar sind auch vom Verein finanzierte Schallschutzfenster für die betroffenen Nachbarn.



Kulturpolitische Diskussion nötig

In letzter Zeit erschien OX. Kultur im Ochsen durch die „Lärmdiskussion“ in der Öffentlichkeit in einem falschen Licht. Eine vielfältige Kultur, die seit 1982 das Markenzeichen des Vereins ist, sowie die Leistungen im Bereich der Jugendarbeit gingen in der bisherigen Diskussion unter. Der Kulturverein wird versuchen, dieses Bild zu korrigieren und häufiger und breiter über seine Aktivitäten und Programme informieren.

Ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn ist allen Anwesenden ein Anliegen, es bedingt aber auch eine lösungs- und kompromissorientierte Diskussionsbereitschaft von allen Seiten. OX. Kultur im Ochsen ist dazu bereit! Aus der Versammlung wurde auch der Wunsch an den Stadtrat geäussert, die Lösungssuche zu unterstützen und die Gespräche mit den Nachbarn zu vermitteln.

Der Grossaufmarsch von über 40 Vereinsmitgliedern an der ausserordentlichen GV, die sachliche Diskussion mit einstimmigen Entscheiden, der klare Auftrag zur Lösungssuche sowie die Gesprächs- und Kompromissbereitschaft lassen Hoffnung aufkommen. Der Stellenwert des Ochsen darf nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Lärms beurteilt werden. Letztlich steht für die Stadt eine grundsätzliche kulturpolitische Frage auf dem Spiel. Der OX. Kultur im Ochsen kämpft dafür, weiterzuleben!


Download Communique 25.02.2005
Download Verfuegung Stadt 07.02.2005

OX on the Rocks – Konzerte in der Markthalle Zofingen

21. Mai 2005

Gratiskonzerte in der Markthalle Zofingen gegen Kultur-Zensur!

Sandra Rippstein Band • Waterproof • Scrap • Leaflet
Eyes See Red • Hellmute • A.I.B. • Passion of Stronzo


Unter dem Namen «OX on the Rocks» präsentieren wir euch ein Musikspektakel mit freiem Eintritt in der Zofinger Markthalle. Acht Bands – von Metal über Jazz und Funk bis hin zu Hip Hop – zeigen sich mit dem OX, welcher mit behördlichen Einschränkungen seines Programms zu kämpfen hat, solidarisch.

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Der Titel dieses Events wurde dabei nicht zufällig gewählt. Vielmehr beschreibt er unmissverständlich die momentane Situation des einzigen Zofinger Musikclubs: aufgrund der stadträtlichen Verfügung ist das Ochsen-Programm sprichwörtlich auf Eis gelegt. Nicht zuletzt für die einheimische Musikszene ein herber Verlust. Denn obwohl der musikalische Graben zwischen den auftretenden Gruppen weit auseinanderklafft, haben diese doch eines gemeinsam: ihre Verbundenheit zum OX. Alle Formationen haben nämlich in den letzten Jahren dort gespielt – vor begeistertem und gleichzeitig kritischem Heimpublikum.

Blues, Soul und Primitive Rock…
So zum Beispiel Sandra Rippstein. Die stimmgewaltige Soullady und ihre fünfköpfige Band gilt es auf keinen Fall zu verpassen, zu eingängig und schmissig ist ihr Repertoire bekannter Blues- und Rockklassiker. Gespannt sein dürfen die Besucher auf den Auftritt von Passion of Stronzo. Die selbsternannte Fun- und Hobbyband um Frontmann und Bassist Mitch Wolf hat letzten April mit ihrer «Evilflow»-Tour durch die Schweiz und Deutschland für Furore gesorgt. Eingängige Stampfersongs und treibende Beats sind ihr Markenzeichen. Selbiges gilt für die Lokalmatadoren Hellmute, wenn auch bei diesem Trio um einiges heftiger in die Saiten und Felle gehauen wird. Nach über zehn Jahren Bandgeschichte veröffentlichten Pidi, Schwe und Kudi letztes Jahr mit «The Revenge of the He-Shes» ihr mittlerweile fünftes Album.

HipHop und Funk…
Etwas leiser aber nicht minder mitreissend gehen Waterproof zu Werk. Die sieben jungen begeisterten Musiker spielen seit nunmehr vier Jahren zusammen. Auf ihrer Erstlings-CD «fishoutofwater» verbinden sie Jazz, Jazz-Rock, Funk, Latin und experimentelle Einflüsse zu einem explosiven Musik-Cocktail. Um HipHop dreht sich alles bei der Zofinger Band A.I.B. Mit «Since 1716» veröffentlichten sie Anfang dieses Jahres ein Mixtape, welches in Eigenregie produziert und abgemischt wurde und nicht nur für HipHop-Freunde interessant sein dürfte.

Punk’n’Roll und Metal
Erdigen Rock’n’Roll mit Punk- und Seventies-Einflüssen gibt es von Leaflet zu hören. Unterdessen zum Quintett angewachsen feiern die Jungs und das Mädel dieses Jahr ihr fünfjähriges Jubiläum und blicken auf Dutzende von Konzerten zurück. Nichts für schwache Gemüter dürfte der Auftritt von Eyes See Red sein. Mit ihrem präzisen Death Metal gehören sie zur Speerspitze der schweizerischen Schwermetall-Szene. Ihrem Schaffen und ihrer aktiven Mithilfe ist es zu verdanken, dass dieser Musikstil im Moment einen regelrechten Boom erfährt. Abgerundet wird das Programm von Scrap. Nach zweijähriger Konzertpause wird die Band um Sängerin Daniela Suter mit einem groovigen Mix aus Funk, Rock und Dub das Publikum zum Tanzen bringen.


Barbetrieb: ab 15:00 Uhr
Bands: ab 16:00 Uhr

Eintritt frei!

www.sandrarippstein.ch
www.leaflet.ch
www.wolfsrevier.ch (Passion of Stronzo)
www.eyesseered.com
www.waterproof.ch
www.hellmute.ch

OX on the Rocks – Besucher beschweren sich

26. Mai 2005

Was als friedliche und gemütliche Kundgebung für den Kulturplatz Altstadt geplant war, endete vorzeitig mit Ärger und Frust. Wegen eines Fehlers der Stadtpolizei – Konzerte waren von 16.00 – 21.00 Uhr bewilligt, musste die Live-Musik jedoch um 20.00 Uhr frühzeitig abgebrochen werden. Unmittelbar über der Bühne im Saal des Hotel Zofingen fand nämlich ein Hochzeitsdiner statt. Die Stadtpolizei hatte dies nicht abgeklärt. Das Publikum quittierte den vorzeitigen Abbruch mit einem andauernden Pfeifkonzert.

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Weil im Ochsensaal aufgrund einer stadträtlichen Verfügung zur Zeit keine Konzerte veranstaltet werden dürfen, organisierte der Kulturverein OX. Kultur im Ochsen am letzten Samstag einen Konzertanlass in der Markthalle.

Ein gewaltiger Publikumsaufmarsch von rund 700 Personen genoss die Auftritte der acht regionalen Bänds aus verschiedenen Stilrichtungen von Jazz über Hip Hop, Rock und Soul sowie den „PSSST-Auftritt“ von Ron Dideldum.

Noch während dem Anlass organisierte eine Konzertbesucherin spontan eine Unterschriftensammlung. Mit der Eingabe beschweren sich die Besucher des OX on the Rocks gegen die Beschränkung des bewilligten Anlasses und verlangen vom Stadtrat eine offizielle Entschuldigung. Im Weiteren wird von den Unterzeichnenden verlangt, dass im Ochsensaal per sofort wieder Konzerte zugelassen werden. Am Mittwoch übergaben die Initiantin und die Co-Präsidentin des Kulturvereins dem Stadtrat die total 570 Unterschriften – Unterschriften für Toleranz in unserer Altstadt.

Wie soll man auf solche Fehler der Stadtpolizei reagieren? Der Kulturverein hat nicht auf seinem Recht gemäss der Bewilligung beharrt. Dank dem Entgegenkommen des Hoteliers und der Veranstalter konnte ein Eklat verhindert werden. Die OXSympatisanten haben ihre Verärgerung ganz legal mit einer Unterschriftensammlung dokumentiert. Sie erwarten aber, dass diese moderaten Mittel auch etwas bewirken. Die Verantwortlichen des OX sind überzeugt, dass mit Toleranz und gegenseitigem Entgegenkommen im Gespräch gute Lösungen gefunden werden können, damit in unserer schönen Altstadt Geschäften, Wohnen, Musik für Jung und Alt, Heiraten und auch Schlafen Platz hat.

Der Kulturverein dankt allen Besucherinnen und Besuchern des OX on the Rocks dafür, dass sie sich trotz Wut über den Fehler der Stapo nicht zu Störaktionen oder Vandalismus provozieren liessen. Besonderer Dank gebührt den Musikern, welche um ihre Auftrittszeit geprellt wurden, sowie allen Helfenden.

Regierungsrat entscheidet für Kultur

19. August 2005

Nach längerem Verfahren hatte der Stadtrat Zofingen Anfangs Februar 2005 zum Schutz der Anwohner mehrere Auflagen zum Kulturbetrieb im Ochsensaal verfügt. Die Verfügung hatte zur Folge, dass der Kulturverein OX. Kultur im Ochsen den Konzertbetrieb kurzfristig einstellen musste. Der Kulturverein und die Genossenschaft Ochsen zogen den Entscheid an den Kanton weiter.

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Am letzten Mittwoch hat der Regierungsrat die Beschwerden teilweise gutgeheissen und die Verfügung des Stadtrates vom Februar 2005 in wesentlichen Punkten korrigiert. Nach dem Entscheid können im Ochsensaal in reduziertem Umfang und unter Auflagen wieder Konzerte durchgeführt werden. Vorläufig ist der Konzertbetrieb an zwei Wochenenden pro Monat erlaubt. An den übrigen Wochenenden sind Musikanlässe nur beschränkt möglich.

Der Kulturverein begrüsst den Entscheid des Regierungsrates grundsätzlich, insbesondere dass Konzerte wieder möglich sind. „Der Regierungsrat hat unsere Leistungen für die Kultur in Zofingen anerkannt“ sagt Nicole Plüss, die Präsidentin von OX. Kultur im Ochsen. Allerdings kann mit diesen Beschränkungen auf die Dauer ein Kulturbetrieb, der das Regionalzentrum Zofingen angemessen repräsentiert, nicht angeboten werden.

Nach der erforderlichen Planung kann die neue Saison voraussichtlich mit leichter Verspätung Anfangs Oktober eröffnet werden. Wie der Betrieb längerfristig gestaltet werden kann, muss aufgrund der möglichen baulichen Sanierungsmassnahmen vom Stadtrat neu entschieden werden. Der Kulturverein wird die erforderlichen Planungsarbeiten unverzüglich anpacken und hofft, im Gespräch mit der Stadt und den Anwohnern, eine gute Lösung zu finden.

Stadtrat sagt Ja zu Kultur in der Altstadt

18. Oktober 2007

Der Stadtrat Zofingen hat in seiner Sitzung vom 10. Oktober 2007 das Sanierungsgesuch von OX. Kultur im Ochsen für einen Einbau von
Schalldämmwänden bewilligt. Die Einsprachen der Nachbarn wurden weitgehend abgewiesen. Laut Stadtrat gehört die Kultur im Ochsen in die Altstadt und die Interessen der Anwohner sind tiefer zu gewichten als das öffentliche Interesse an einer Kulturstätte für die Jugend am Standort Ochsen.

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Ende Januar reichte der Zofinger Kulturverein OX. Kultur im Ochsen ein Lärmsanierungskonzept beim Stadtrat ein, welches die Erstellung einer Schallschutzwand hinter der Bühne des Ochsensaals vorsieht. Dies nachdem der Verein seit fünf Jahren mit Lärmklagen aus der Nachbarschaft konfrontiert war und etliche Verhandlungen am runden Tisch nicht gefruchtet hatten. Der Stadtrat hat dem Sanierungskonzept nun zugestimmt und die Einsprachen der Nachbarn weitgehend abgewiesen.

Der Vorstand des Kulturvereins ist über diesen Entscheid grundsätzlich erfreut. So hat der Stadtrat das öffentliche Interesse am Kulturbetrieb im Ochsen höher gewichtet als die Forderungen der Einsprecher. Diese hatten die Einhaltung von Schallschutznormen für Neubauten verlangt, was im denkmalgeschützten Ochsensaal aus bautechnischen Gründen nicht möglich ist. OX. Kultur im Ochsen freut sich auch deshalb, weil dieser Entscheid den Verein in seiner 25. Saison als Kulturveranstalter bestätigt und anerkennt, und nun seitens der Stadt die Wichtigkeit eines breiten kulturellen Angebotes hervorgehoben wird.

Der Entscheid hat aus Sicht des Kulturvereins aber auch seine Schattenseiten. So werden Musikanlässe weiterhin nur an zwei Wochenenden (jeweils Freitag & Samstag) pro Monat möglich sein, was die Programmation enorm erschwert. Hinzu kommt, dass solche Anlässe um 1.00 Uhr enden müssen. Was der Verein bei Konzerten selbst vorgeschlagen hat, verunmöglicht aber die Durchführung von regelmässigen Discos wie dem „Funk-Inn“, das jeweils ausverkauft ist.

In diesem Sinne muss die Frage gestellt werden, ob es für eine attraktive Kleinstadt wie Zofingen wirklich genügt, dass junge und alternative Kultur nur an zwei Wochenenden pro Monat geschehen darf. Diese Frage werden die Vereinsmitglieder an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 31. Oktober 2007 eruieren und auch das weitere Vorgehen des Vereins besprechen. Die Presse ist an diesen Anlass herzlich eingeladen.

OX legt Beschwerde beim Kanton ein

31. Oktober 2007

An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 31. Oktober 2007 fanden sich Aktiv- und Passivmitglieder des Vereins OX. Kultur im Ochsen zusammen, um gemeinsam über die Zukunft des Kulturbetriebs zu debattieren. Die GV hat beschlossen, den vom Stadtrat bewilligten Einbau der ETIS-Schallschutzwand rasch zu realisieren. Unverständlich ist jedoch, dass die Stadt den Rahmen für den Kulturbetrieb zusätzlich eingeengt hat. Dies, nachdem der Stadtrat in der Sanierungsverfügung das öffentliche Interesse am OX höher gewichtet als dasjenige der direkten Anwohner.

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Vorerst muss fest gehalten werden: Der Verein ist sehr erfreut, dass der Stadtrat in seinem Schreiben klar signalisiert, dass der Kulturbetrieb im Ochsen ein «überwiegendes öffentliches Interesse darstellt». Damit bestätigt er OX in seiner Kulturarbeit in der Altstadt. Dennoch geben gewisse Punkte der Baubewilligung Anlass zu Diskussionen, die an der GV besprochen wurden.

Zuerst beschlossen die stimmberechtigten Anwesenden, die Sanierung wie verfügt durchzuführen. So wird hinter der Bühne (Nordseite) eine Schallschutzwand mit patentierten ETIS Absorberplatten erstellt. Diese Massnahme soll gegenüber den Nachbarwohnungen vor allem tiefe Frequenzen (Basstöne) dämmen. Bevor man diese Wand jedoch in den OXSaal einbaut, wird diese extra für dieses Vorhaben noch von der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) ausgemessen. Das Vorhaben ist konform mit den Denkmalschutzbestimmungen, unter welchen die Liegenschaft steht. Im Interesse der Anwohner wird der Verein diese Schallschutzwand rasch erstellen. Über das bauliche Vorgehen auf der Südseite des Saales wird der Vorstand weiter mit den betroffenen Parteien das Gespräch suchen.

Nicht einverstanden erklärten sich die OX-Mitglieder jedoch mit bestimmten Punkten der Baubewilligung, welche den Rahmen gegenüber heute weiter einschränken.. Die GV erwartet, dass solch kostenintensive bauliche Sanierungsmassnahmen eine Lockerungen in der Handhabung des Programms ermöglichen. OX setzt sich für ein regelmässiges und attraktives Kulturangebot für die Jugendlichen in Zofingen ein. Der Verein wird deshalb gegen die Verfügung des Stadtrates eine Beschwerde beim Kanton einreichen.

Download Communique 31.10.2007

Klarer Entscheid für Kultur im Ochsen

16. September 2009

Nach rund sechs Jahren Verfahrensdauer hat der Aargauer Regierungsrat am 02.09.2009 über die Beschwerden von OX. Kultur im Ochsen sowie von zwei Nachbarn entschieden. Das Begehren der Nachbarn, den Konzert- und Discobetrieb komplett zu verbieten, hat er klar abgewiesen. Die enormen Investitionen für Schallschutzmassnahmen haben sich somit gelohnt. Der Kulturverein freut sich über einen grossen Spielraum für ein tolles Kulturprogramm, der ihm durch den regierungsrätlichen Beschluss gewährt wird.


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Fast Fr. 50’000.- hat OX. Kultur im Ochsen im Verlauf des Verfahrens für die Lärmsanierung aufgewendet. Hinter der Bühne wurde eine spezielle Schallschutzwand mit ETIS Absorber-Platten installiert, auf der Südseite des Saales wurden Schallschutzfenster montiert. Diese Massnahmen haben ihre Wirkung nicht verfehlt, wie der Regierungsrat mit seinem Beschluss anerkennt.

Nach mehreren Messungen und Verhandlungen hat der Kanton die Emissionen beurteilt und festgestellt, dass gegenüber den angrenzenden Liegenschaften die Richtlinie «cercle bruit» einzuhalten ist. Wegen dem öffentlichen Interesse am Kulturbetrieb und der schwierigen baulichen Situation (Denkmalschutz) hat er auf die Grenzwerte einen Zuschlag von fünf Dezibel gewährt. Der Verein geht davon aus, dass mit den umgesetzten Massnahmen diese Werte eingehalten werden können.

Unter diesen Umständen gewährt der Regierungsrat OX. Kultur im Ochsen einen erweiterten Spielraum für den Kulturbetrieb. Künftig darf wieder an jedem Wochenende ein Konzert stattfinden und zusätzliche Auflagen wurden aufgehoben, beispielsweise die Beschränkung von Metal-Konzerten.

Wir freuen uns über diesen Entscheid und sind erleichtert. Die Anstrengungen und die disziplinierte Einhaltung aller Vorschriften werden dadurch belohnt. Wir hoffen, dass der Entscheid in dieser Form rechtsgültig wird. Die Vereinsmitglieder erhalten durch diesen Beschluss zusätzliche Motivation, die 28. Saison anzugehen, die am 25. September mit dem Schweizer Reggae-Star Dodo & The Liberators startet.


OX will mit Petition den Konzertbetrieb sichern

17. September 2011

Der Verein OX. Kultur im Ochsen hat dem Stadtrat eine Petition mit 407 Unterschriften zur dauerhaften Sicherung des Konzertbetriebs übergeben.
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Als vor rund zwei Wochen OX. Kultur im Ochsen in der Markthalle das «OX on the Rocks» veranstaltete, wurde nicht nur musikalische Kost geliefert, sondern es wurden im Zuge des laufenden Emissionsverfahrens auch Unterschriften für eine Petition gesammelt, die einen gesicherten, dauerhaften Konzertbetrieb im «Ochsen» an der Vorderen Hauptgasse 8 forderte. Dies weil laut den Initianten jene Konzerte eine bald 30-jährige Tradition hätten, diese ein unverzichtbarer Bestandteil eines ansprechenden Kulturprogramms seien und ein regelmässiger Konzertbetrieb eine Aufwertung der Stadt bedeute. Auch wurde geltend gemacht, dass die Jugendlichen ein Kulturlokal in der Altstadt haben sollen. Insgesamt 407 Unterschriften kamen so in sechs Stunden zusammen, was die Organisatoren persönlich als grossen Erfolg bezeichnen.

Bei der Übergabe, an der Frau Vizeammann Annegret Dubach-Lemberg sowie Stadtschreiber Arthur Senn zugegen waren, betonte Rolf Bänziger, Vorstandsmitglied des OX, dass an den Konzerten im «Ochsen»- Saal ein grosses öffentliches Interesse bestehe, was die grosse Anzahl Unterschreibender bestätige. Auch Annegret Dubach-Lemberg stellte sich auf diesen Standpunkt: «Zofingen ohne den OX kann ich mir nicht vorstellen. Es wäre ganz grässlich, wenn es ihn nicht mehr geben würde, da ginge viel kaputt.» Doch trotz ihrer Sympathie stellte sie klar, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt nichts versprechen könne. Denn man müsse akzeptieren, dass es sich hier um eine rechtliche Situation handle, bei der der Politik teils die Hände gebunden seien. Sie werde jedoch dafür schauen, dass sich ein Weg öffnen werde.

Den anwesenden Aktivmitgliedern stellte sie in dem Sinne ein gutes Zeugnis aus, als dass ihrer Meinung nach der Verein einen fairen Kampf führe und machte – ausnahmsweise nicht auf die Konzerte bezogen – klar: «Ihr fordert, seid laut, man hört euch. Aber immer so, dass man gar nicht weghören möchte.»

Quelle: ZT vom 17.09.2011 / Günti Zimermann

Interpellation an den Stadtrat

14. Oktober 2011

Am 29. August 2011 reichten Viviane Hösli, Marcel Thüler und Michael Wacker (SP) und Mitunterzeichnende eine dringliche Interpellation betr. Zukunft OX. Kultur im Ochsen ein mit folgendem Inhalt:

Seit 2002 beschäftigen sich die Polizei, die Stadt, der Verein OX. Kultur im Ochsen (nachstehend OX genannt) und einzelne Anwohner mit der Problematik rund um Lärmklagen wegen des Kulturbetriebs. Die Chronologie der ganzen Lärmgeschichte ist lang und bis zu diesem Zeitpunkt ist kein Ende abzusehen.

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In der jüngsten Vergangenheit waren den Medien allerdings zwei widersprüchliche Informationen zu entnehmen. Zum Einen wird im Kulturförderkonzept der Stadt Zofingen festgehalten, dass OX zu den sogenannten „Big Five“ der Kulturlandschaft in Zofingen zählt und somit seitens der Stadt eine Leistungsvereinbarung mit dem Verein ausgehandelt werden soll. Zum Anderen war zu lesen, dass die Aargauer Nachwuchsmusikveranstaltung „bandXaargau“ sich vom Veranstaltungsort in Zofingen verabschiedet da die rechtlich ungeklärte Situation eine langfristige Planung verunmögliche.


Antwort des Stadtrates

Der Stadtrat beantwortet die aufgeworfenen Fragen wie folgt:

Unterstützt der Stadtrat den seit 30 Jahren bestehenden Kulturbetrieb grundsätzlich?
Der Kulturbetrieb des Kulturvereins OX. Kultur im Ochsen (OX) wird durch die Stadt seit Jahren mit einem Betriebsbeitrag von CHF 17’000.unterstützt.

Die Beurteilung, dass der Verein OX ein wichtiger Akteur auf dem Kulturplatz Zofingen ist, veranlasste den Stadtrat, diesen Kulturbetrieb im Kulturförderkonzept, das er am 4. Mai 2011 genehmigte, als eine der fünf ständigen städtischen Kulturinstitutionen aufzuführen.


Hat der Stadtrat alle Mittel ausgeschöpft, um dem Verein ein Fortführen des Kulturprogramms im bisherigen Umfang (inkl. Livekonzerte) zu ermöglichen?

Das Ressort Kultur wird in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Hochbau und Liegenschaf-ten versuchen, das Verfahren im Hinblick auf das oben skizzierte Ziel weiter voranzutreiben. Mit den Beteiligten soll baldmöglichst eine Verhandlung durchgeführt werden.


Ist der Standortfaktor Kultur in allen bisher unternommenen Schritten vom Stadtrat berücksichtigt worden?
Ja.


Betrachtet der Stadtrat es als möglich, dass er zukünftig auf den Sektor Jugendkultur in Zofingen (der gemäss Kulturförderkonzept von OX abgedeckt werden soll) komplett verzichten kann?

Nein. Dem Stadtrat ist der Bereich Jugendkultur ein wichtiges Anliegen, das er unterstützt, so-weit der Rahmen der Rechtsordnung eingehalten ist. Die junge Bevölkerung hat für den Stadtrat einen wichtigen Stellenwert. Dass für diese Generation politisiert und gehandelt wird, zeigen die Einrichtungen, Massnahmen und Bemühungen der vergangenen Jahre.


Sieht der Stadtrat andere Möglichkeiten ein Jugendkulturprogramm in Zofingen anzubieten? Kann bei einer solchen Variante mit denselben Kosten wie heute gerechnet werden?
Der Stadtrat ist nach wie vor bereit, sich im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten für eine Lösung zu engagieren.

Die Lösungssuche muss auf Basis einer transparent geführten Debatte verlaufen. Dabei muss es möglich sein, verschiedene Optionen zu erörtern und es müssen Toleranz, Kompromissbe-reitschaft und Verständnis vorausgesetzt werden. Wenn Mediation als ein mögliches sinnvolles Instrument erachtet wird, kann der Stadtrat sich diese Methode vorstellen.



Sieht der Stadtrat andere Möglichkeiten ein Jugendkulturprogramm in Zofingen anzubieten? Kann bei einer solchen Variante mit denselben Kosten wie heute gerechnet werden?

Der Stadtrat hat die Suche nach neuen Lösungen mit den Verantwortlichen von OX. Kultur im Ochsen bereits früher angesprochen. Es ist ihm wichtig, einen Beitrag für gute Rahmenbedingungen für die Jugendkultur zu leisten. Dass in dieser Situation auch die Örtlichkeiten neu diskutiert werden müssen, scheint dem Stadtrat eine wichtige Bedingung.

Er wird die verschiedenen kulturellen, rechtlichen, sozialen und auch finanziellen Aspekte berücksichtigen.


Am 11. Juni 2004 hat OX beim Stadtrat eine Petition mit 3654 Unterschriften eingereicht. Bist heute erfolgte keine Stellungnahme dazu. Warum nicht?
Der Stadtrat hat selbstverständlich die Anliegen der Petition bei seinen damaligen Entschei-dungen mit einfliessen lassen. Bei der Beurteilung der Lärmfrage musste er sich aber an den rechtlichen Vorgaben und den Ergebnissen der Lärmmessungen orientieren. Bekanntlich stellt eine Petition (Bittschrift) kein eigentliches Rechtsmittel dar. Damit werden die Petitionäre auch nicht in ein Verfahren involviert. Eine formelle Stellungnahme ihnen gegenüber ist deshalb nicht üblich. Die Öffentlichkeit wurde aber jeweils vom Stadtrat mit Medienmitteilungen über Entscheide in dieser Sache informiert. So hat er u.a. am 7. Februar 2005 über die massive Überschreitung der Lärmgrenzwerte im Ochsensaal und seine Verfügungen betreffend Durchsetzung der Einhaltung der Grenzwerte und die betrieblichen Auflagen orientiert. Dabei nahm er Bezug auf die Petition und stellte in seinem Fazit Folgendes fest:

„Der Stadtrat beabsichtigt in keiner Art und Weise, eine bestimmte Art von Kultur zu zensurie-ren oder aus der Altstadt zu verbannen, wie es ihm in der Petition unterstellt worden ist. Im Ge-genteil, er wird ihm Rahmen seiner gesetzlichen Möglichkeiten alles daran setzen, dass OX. Kultur im Ochsen ihren Betrieb in der Altstadt mit gewissen Einschränkungen fortführen kann. Allerdings hat er bei seiner Beurteilung auch die Anliegen der unmittelbaren Nachbarschaft in Betracht zu ziehen und deren Anspruch auf Wohnund Lebensqualität zu schützen.“

Wie aus diesem Rückblick hervorgeht, erfolgte aus Sicht des Stadtrates der Umgang mit der Petition in den Jahren 2004 und 2005 in korrekter Art und Weise.


Zofingen, 12. Oktober 2011

OX setzt Testbetrieb mit Limiter vorübergehend aus

19. Februar 2012

Die Evaluation des Testbetriebs mit Limiter im Ochsensaal hat ergeben, dass die Durchführung von Konzerten unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist. Die einberufene ausserordentliche Generalversammlung von Donnerstag, 16. Februar 2012, hat deshalb entschieden, den Testbetrieb auszusetzen. Der Verein bemüht sich, im weiteren Gespräch mit Stadt und Nachbarn eine Lösung zu finden, die den Einsatz des Limiters mit gemässigteren Einstellungen ermöglicht.
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Im Dezember vergangenen Jahres hat OX. Kultur im Ochsen im Zuge des andauernden Immissionsstreits mit dem Stadtrat und den involvierten Nachbarn vereinbart, im Ochsensaal testweise einen Limiter zu installieren. Zweck des Limiters ist es, die in der Nachbarliegenschaft problematischen Frequenzen einzuschränken. Diese sind vor allem im tieffrequenten Bassbereich anzusiedeln. Gleichzeitig wurde von der mit der Installation betrauten Veranstaltungstechnik-Firma R&R SonicDesign aus St. Gallen ein neues Schallpegel-Messgerät eingebaut.

Am 16. Januar 2012 hat der Verein an einem Testkonzert die Einstellungen am Limiter vornehmen lassen. Anwesend waren Vertreter aller Parteien. Ziel des Testkonzerts war herauszufinden, ob bei Einsatz des Limiters die Grenzwerte in der leerstehenden Nachbarliegenschaft (Süd) eingehalten werden können. Dieses Ziel konnte erreicht werden.

Bereits während des Testkonzerts wurde aber deutlich, dass der Einsatz des Limiters mit den vorgenommenen Einstellungen in Bezug auf das Klangbild im Saal sehr problematisch ist. Der Bass-Anteil wird stark vermindert und dem Tontechniker bleiben kaum Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. Umso stärker sind die Höhenanteile wahrnehmbar, was einen unangenehmen und giftigen Klang zur Folge hat, der weder dem Publikum noch den auftretenden Künstlern zugemutet werden kann.

Der Vorstand von OX. Kultur im Ochsen hat deshalb für den Donnerstag 16. Februar 2012 eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen, um die Situation vereinsintern zu diskutieren. Aufgrund weiterer Beobachtungen im laufenden Programm wurde in der Zwischenzeit zunehmend deutlich, dass ein Konzertbetrieb durch den Limiter praktisch verunmöglicht wird. Deshalb wurde an der Generalversammlung denn auch einstimmig festgehalten, dass die gegenwärtige Situation nicht akzeptabel ist und eine Verbesserung angestrebt werden soll.

Vorgehen
Um den Konzertbetrieb weiterhin gewährleisten zu können, hat sich der Vorstand auf Grundlage der Beschlüsse der ausserordentlichen Generalversammlung für folgendes Vorgehen entschieden:
– Da der Einsatz des Limiters mit den aktuellen Einstellungen die Durchführung von Konzerten verunmöglicht, wird der Testbetrieb mit Limiter vorübergehend ausgesetzt.
– Die Messung und Protokollierung der Innenschallpegel erfolgt weiterhin mit den von R&R SonicDesign installierten Geräten.

– Der Vorstand bemüht sich, in Zusammenarbeit mit der Stadt und den betroffenen Nachbarn eine Lösung zu finden, die den Einsatz des Limiters mit gemässigteren Einstellungen ermöglicht.
OX. Kultur im Ochsen setzt sich weiterhin für eine einvernehmliche Lösung ein, damit ein Zusammengehen der verschiedenen Interessen in der Altstadt möglich ist.

Chronologie eines Lärmschutzverfahrens

13. April 2012

Auflistung der wichtigsten Ereignisse des seit dem Jahr 2002 laufenden Verfahrens wegen Ruhestörungen, verursacht durch den Kulturbetrieb im Ochsensaal.
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1982

Im Ochsen finden erste kulturelle Veranstaltungen statt. Seither hat der Kulturverein über 1800 Anlässe organisiert.

1998

Der OX-Saal wird renoviert.

Frühjahr 2002

Erste Reklamationen betreffend Lärm treffen aus der Nachbarschaft ein. Aus diesem Grund werden erste Sitzungen mit der Stadtpolizei und Nachbarn abgehalten. Bei späteren Gesprächen wird auch der Stadtrat beigezogen.

Saison 02/03

Weitere Reklamationen seitens der Nachbarschaft inklusive Anzeigen bei der Stadtpolizei, wogegen OX Einsprache erhebt.

11. November 2002

Im Auftrag von OX misst eine professionelle Akustikfirma in einer nachbarschaftlichen Liegenschaft den Körperschall. Die Grenzwerte werden, wenn überhaupt, nur minim überschritten. Des Weiteren werden seitens OX technische und organisatorische Massnahmen ergriffen um die Emissionen zu dezimieren.

28. Juni 2003

Nach Diskussionen an der GV 03 legt OX der Stadtpolizei ein Massnahmenkatalog vor, mit dem sich der Verein freiwillig Konzessionen (Einschränkung der Saisonzeit, von Livekonzerten und Konzertdauer) auferlegt.

19. November 2003

4 ½ Monate nach Einreichen des Massnahmenkataloges findet eine Sitzung mit der Stadtpolizei und Stadtrat statt.

Saison 03/04

Weitere Anzeigen gegenüber OX werden aus der Nachbarschaft eingereicht.

19. Mai 2004

Der Stadtrat erlässt ein Verfügungsentwurf, welcher erhebliche Bedingungen und Auflagen an den OX stellt.

21. Mai 2004

OX lanciert die Petition «Kultur ohne Zensur» und organisiert einen Aktionstag mit einem Demonstrationsumzug durch Zofingen.

11. Juni 2004

OX überreicht dem Stadtrat die Petition mit 3654 (!) Unterschriften.

Saison 04/05

Weitere Reklamationen seitens Nachbarschaft werden bei der Stadtpolizei eingereicht.

7.Februar 2005

8 Monate nach Einreichen der Petition erhält OX vom Stadtrat eine Verfügung, deren Einhaltung teilweise für den Kulturbetrieb nicht möglich ist.

24. Februar 2005

Eine ausserordentliche GV wird einberufen. Die GV entscheidet einstimmig, gegen die Verfügung Beschwerde beim Kanton einzureichen. Des Weiteren wird beschlossen, praktisch alle vorhergesehenen Konzerte der laufenden Saison abzusagen.

27. Februar 2005

Der Vorstand reicht beim Kanton Beschwerde gegen die stadträtliche Verfügung ein.

19. August 2005

Der Regierungsrat heisst die Beschwerden teilweise gut und korrigiert die Verfügung des Stadtrates vom Februar 2005 in wesentlichen Punkten. Nach dem Entscheid können im Ochsensaal in reduziertem Umfang und unter Auflagen wieder Konzerte durchgeführt werden. Vorläufig ist der Konzertbetrieb an zwei Wochenenden pro Monat erlaubt. An den übrigen Wochenenden sind Musikanlässe nur beschränkt möglich.

Frühjahr 2006

OX lässt von einem Akustiker ein Sanierungskonzept erarbeiten und stellt es der Stadt und den Nachbarn vor. Die Stellungnahmen der Anwohner sind nicht ermutigend.

Januar 2007

OX reicht das Sanierungskonzept beim Zofinger Stadtrat ein.

April / Mai 2007

Öffentliche Auflage des Sanierungsgesuches. Innert Frist gehen 3 Einsprachen ein.

Juni 2007

Einspracheverhandlung: es kann keine Annäherung erzielt werden. Jetzt muss der Stadtrat entscheiden.

Oktober 2007

Der Stadtrat Zofingen bewilligt in seiner Sitzung vom 10. Oktober 2007 das Sanierungsgesuch von OX. Kultur im Ochsen für einen Einbau von Schalldämmwänden. Die Einsprachen der Nachbarn werden weitgehend abgewiesen. Laut Stadtrat gehört die Kultur im Ochsen in die Altstadt und die Interessen der Anwohner sind tiefer zu gewichten als das öffentliche Interesse an einer Kulturstätte für die Jugend am Standort Ochsen.

31. Oktober 2007

Die GV beschliesst, den vom Stadtrat bewilligten Einbau der ETIS-Schallschutzwand rasch zu realisieren.
Da in der Baubewilligung der Rahmen für den Kulturbetrieb weiter einschränkt wurde, beschliesst der Verein, gegen die Verfügung des Stadtrates eine Beschwerde beim Kanton einzureichen.

Februar 2008

Es wurden Test-Messungen der ETIS-Platten in der EMPA durchgeführt und die Wand danach im Ochsen-Saal montiert.

September 2008

An einem durch die Nachbarn und Behörden gewählten «lauten» Anlass (Konzert oder Funk-Disco) werden alle beteiligten Parteien vor Ort – also bei uns und bei den Nachbarn – einen Ohrenschein nehmen.

Sommer 2009

Südlich des Saals (gegenüber Bühne) wird eine witere Schallschutzwand eingebaut und sämtliche Fenster werden ersetzt.

September 2009

Nach rund sechs Jahren Verfahrensdauer hat der Aargauer Regierungsrat über die Beschwerden von OX. Kultur im Ochsen sowie von zwei Nachbarn entschieden. Das Begehren der Nachbarn, den Konzert- und Discobetrieb komplett zu verbieten, hat er klar abgewiesen. Die enormen Investitionen für Schallschutzmassnahmen haben sich somit gelohnt. Der Kulturverein freut sich über einen grossen Spielraum für ein tolles Kulturprogramm, der ihm durch den regierungsrätlichen Beschluss gewährt wird.

Februar 2010

Der Stadtrat hat Kontrollmessungen in der Nachbarswohnung durchführen lassen. Der Grenzwert für Luftschall (45dB[A] ab 23:00) kann nicht eingehalten werden.

März 2010

Als weitere Schallschutzmassnahme wird vor die neuen Fenster ein zusätzlicher Kasten angebracht. Damit können die Grenzwerte für Luftschall nun eingehalten werden.

Oktober 2010 /
April 2011

Erneut werden auf Veranlassung des Stadtrats Messungen durchgeführt. Die Kastenkonstruktion erweist sich als äusserst effektiv – die Grenzwerte für Luftschall sind nun nicht mehr überschritten, jene für Körperschall noch knapp.

September 2011

Der Verein OX. Kultur im Ochsen hat dem Stadtrat eine Petition mit 407 Unterschriften zur dauerhaften Sicherung des Konzertbetriebs übergeben.

April 2012

Die Verfügung der Stadt Zofingen ist eingetroffen. Obwohl der Verein darauf vorbereitet war, überrascht die Deftigkeit der Erlasse, die teilweise schlichtweg nicht umsetzbar sind. Ob er dies unter diesen Umständen noch will und kann, wird sich in endlosen Diskussionen und finalmente an der Generalversammlung im Juni zeigen.


Zofingen limitiert Kultur

13. April 2012

Der Zofinger Kulturverein OX. Kultur im Ochsen ist enttäuscht von der Medienmitteilung des Zofinger Stadtrats vom Mittwoch, 11. April 2012. Diese ist aus Sicht des Vereins unvollständig und beinhaltet bislang neue Forderungen, die nicht einhaltbar sind und die Zukunft des 30-jährigen Vereins ernsthaft gefährden.
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Dass der Stadtrat eine für OX. Kultur im Ochsen unerfreuliche Verfügung erlässt, musste aufgrund der vergangenen Gespräche zwischen OX, Stadtrat und dem auswärtigen Besitzer der betroffenen nachbarschaftlichen Liegenschaft Fegergasse 2 – die übrigens seit rund zwei Jahren unbewohnt ist – erwartet werden. Überrascht ist der Verein aber einerseits von der Deftigkeit der Erlasse, die teilweise schlichtweg nicht umsetzbar sind. Andererseits enthält die Medienmitteilung des Stadtrats Unvollständigkeiten, die den Verein in ein schiefes Licht rücken.

So heisst es, dass OX. Kultur im Ochsen ab sofort von jedem Anlass ein Messprotokoll abzuliefern hat. Dass dies seit Jahren bereits geschieht, wird in keinem Wort erwähnt. Dabei wurden Diskotheken wie Konzerte mit einer von der Regionalpolizei installierten und bewilligten Messvorrichtung aufgezeichnet und die Protokolle dieser zugestellt. Keines davon hat zu Beanstandungen Anlass gegeben. Die in der stadträtlichen Mitteilung erwähnten Überschreitungen beziehen sich einzig auf Messungen nach dem seit Januar 2012 geltenden Messverfahren.

Zudem behauptet der Stadtrat in seiner Mitteilung, OX. Kultur im Ochsen habe noch nicht alle verfügten baulichen Massnahmen getroffen. Dies stimmt nur bedingt. Es handelt sich dabei um eine Lüftungsverkleidung auf der südlichen Seite des Saals, die an einer Begutachtung von Vertretern der Stadt (!), Akustikern sowie Handwerkern als nicht sinnvoll eingestuft und somit verworfen wurde. Dass der Verein zusätzliche, nicht vereinbarte Lärmschutzmassnahmen eingebaut hat (Schallschutz Fensterfront süd), wird leider nicht erwähnt. Die Gesamtausgaben für Lärmschutzmassnahmen des Vereins belaufen sich übrigens mittlerweile auf rund 50‘000 Franken.

Limiter nicht realisierbar

Der Einsatz des in der Medienmitteilung vorgeschriebenen Limiters ist weder für Publikum noch Musiker zumutbar, wie Tests zwischen Januar und März gezeigt haben. Die Tonqualität bewegt sich auf einem Niveau, den die Verantwortlichen des Vereins beiden Parteien nicht bieten wollen. Bevor sich OX. Kultur im Ochsen in der nationalen Kulturszene seinen renommierten Ruf als etabliertes und trotz rund dreissig Aktiv-«Amateuren» im Team professionellen Lokals verliert, muss darüber diskutiert werden, ob der Betrieb aufrecht erhalten werden will. Dies auch weil der Stadtrat in der konkreten Verfügung präzisiert, dass Limiter bei «veranstalter- und orchesterseitigen Anlagen» eingesetzt werden müssen. Mit Verlaub, wer glaubt, Künstler lassen sich in ihre eigene Technik reinreden, ob das nun im OX, in der Kleinen Bühne oder im Stadtsaal ist, hat wenig Ahnung von Kulturorganisation. Denn eine E-Gitarre ist nun einmal elektronisch…

Der Verein möchte nochmals darauf aufmerksam machen, dass es sich hier nicht um ein Problem mit der Nachbarschaft handelt, sondern mit einem einzigen Hausbesitzer, der das Haus im Bewusstsein, sich direkt neben einem Kulturbetrieb zu befinden, gekauft hat. Dass ein Aussenstehender, auf Profit hinarbeitender Immobilienspekulant so eine 30-jährige Kultur zerstören kann, stimmt traurig und zeigt eindeutig Schwachstellen im Rechtssystem auf.

Lobenswert aber zweifelhaft

Diesem hat der Stadtrat zu folgen. Dass er aber in seiner jetzigen Verfügung, die im Gegensatz zur unvollständigen Medienmitteilung übrigens 18 Seiten beinhaltet, jede mögliche Auslegung gegen den Verein erfolgte und nicht annähernd von auch für den Verein vorstellbaren Ausnahmebewilligungen die Rede ist, enttäuscht. OX. Kultur im Ochsen findet die Aussagen der Behörden, dass der Verein wichtig für Zofingen sei, lobenswert. Er zweifelt aber daran, dass man sich konkret dafür einsetzt, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Zwar ist die Option, das Kulturprogramm – oder zumindest einen Teil davon – auszulagern immer wieder Thema in den internen Sitzungen und wird mittlerweile als Möglichkeit angesehen. Man ist aber realistisch genug um zu wissen, dass eine alternative Lokalität in Zofingen sehr schwierig zu finden ist.

Etwa 4600 Besucherinnen und Besucher interessierten sich 2011 für die 96 Anlässe von OX. Kultur im Ochsen. Zu glauben, diese zumeist Jugendlichen würden bei einem Ende des Kulturprogramms im «Ochsen» leise zuhause sitzen bleiben, ist utopisch. Vielmehr würde sich der «Lärm» auf die Gassen verlagern. Auch deshalb ist der Verein im Jugendkonzept der Stadt Zofingen beinhaltet. Zudem gehört er auch zu den «Big Five» im Kulturkonzept der Stadt Zofingen. Ob er dies unter diesen Umständen noch will und kann, wird sich in endlosen Diskussionen und finalmente an der Generalversammlung im Juni zeigen.

OX setzt Kampf für Live-Konzerte fort

03. Juni 2012

An der Ordentlichen Generalversammlung hat eine Rekordzahl an Mitgliedern beschlossen, den Verein trotz der stadträtlichen Verfügung nicht aufzulösen und weiterhin für die Durchführung von Live-Konzerten zu kämpfen. Eine Arbeitsgruppe mit der Stadt Zofingen wird neue Lösungsvorschläge eruieren, derweil OX. Kultur im Ochsen die nächste Saison ein Alternativprogramm im «Ochsen»-Saal anbieten wird.

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Über 50 Mitglieder und Gäste durfte Co-Präsident Patrick Lorenzon an der Ordentlichen Generalversammlung von OX. Kultur im Ochsen begrüssen, der sogleich ankündigte, dass an diesem Abend wichtige Weichenstellungen für den Verein getätigt werden müssten. Denn nachdem ein Konzert- und teilweise Disco-Betrieb mit der stadträtlichen Verfügung vom 11. April nicht mehr durchführbar war, musste der Verein entscheiden, ob er unter diesen Bedingungen überhaupt weitermachen will.

Hoch angerechnet wurde, dass sich mit Frau Vizeammann Annegret Dubach und Stadtrat Hans-Martin Plüss gleich zwei Stadtvertreter den kritischen Fragen der enttäuschten Mitglieder stellten. Beide gaben ihre eigene Besorgnis über den herrschenden Stand zu Tage und erklärten, dass die Stadt sofort bereit sei, zusammen mit dem OX in einer Arbeitsgruppe nach Lösungen für einen Konzertbetrieb ausserhalb des «Ochsen» zu suchen.

In der Endabstimmung hat die Generalversammlung folgende Punkte beschlossen:
  • Prioritäres Ziel hat die Beibehaltung des Konzertbetriebs im «Ochsen»-Saal. Hierzu werden weitere bauliche Massnahmen sowie die geltenden Dezibel-Bestimmungen abgeklärt.
  • Gleichzeitig bildet OX zusammen mit der Stadt Zofingen eine Arbeitsgruppe, in dem eine mögliche Auslagerung des Konzertbetriebs angegangen wird. Während der nächsten Saison wird OX versuchen, gewisse Konzerte in anderen Lokalitäten zu veranstalten.
  • Im «Ochsen»-Saal wird während der nächsten Saison ein Alternativ-Programm ohne Konzerte angeboten. Hierzu wird sich eine Gruppe innerhalb des Vereins bilden.
  • Der Vorstand wird während der Saison laufend die finanziellen und lärmpolitischen Umstände eruieren, die diese Umstellung für den Verein bringen. Bei Bedarf wird er eine Ausserordentliche Generalversammlung einberufen.

OX. Kultur im Ochsen hat diese Entscheidung im Sinne einer vielfältigen Kultur in Zofingen gefällt. Der Verein zeigt sich aber nach wie vor absolut enttäuscht, dass aufgrund eines einzigen auswärtigen Besitzers eines seit rund zwei Jahre freistehenden Hauses eine wichtige Konzertkultur aus der Altstadt verschwindet.


Neuer Vorstand mit 111 Dezibel gewählt – die weiteren Traktanden der GV

OX. Kultur im Ochsen öffnete im Jahr 2011 seine Tore an 96 Anlässen, wobei 29 Konzertabende mit insgesamt 57 Bands durchgeführt wurden. An zweiter Stelle standen mit 24 Anlässen die Discos. Nach einer Pause führte der Verein im Jahr 2011 wiederum das «OX on the Rocks» durch, an dem in der Zofinger Markthalle das regionale Musikschaffen präsentiert wurde. Rund 4600 Besucherinnen und Besucher durften an einem der Anlässe im Saal begrüsst werden. Der Verein zählte im Berichtsjahr 28 Aktiv- und 63 Passivmitglieder.

Die Jahresrechnung schloss trotz weiteren Ausgaben in der Emissions-Diskussion mit einem Gewinn von rund 6000 Franken. Dieser konnte indes nur durch Sponsoring und Spenden erwirtschaftet werden. Hauptausgabeposten sind naturgemäss die Konzertabende sowie die Discos (Gagen, Techniker, Catering).

Rochaden gab es im Vorstand. Nicht mehr zur Wahl stellten sich Patrick Lorenzon (Co-Präsident) und Miles Kleeb. Dafür stellte sich Stefan Bauer, der im Jahr zuvor als Präsident zurücktrat, wieder zur Wahl. Der neue Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Matthias Hostettler (Präsident), Stefan Bauer, Rolf Bänziger, Claudio Kunz und Annina Gloor. Die Generalversammlung wählte den Vorstand einstimmig mit gemessenen 111 Dezibel Applaus.

Bericht Zofinger Tagblatt 05.06.2012

Reaktionen im ZT zum Bericht der GV

14. Juni 2012

Eine Zusammenstellung der im Zofinger Tagblatt erschienenen Leserbriefe und Kommentare


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Hut ab vor dem, der handelt!

Es steht ausser Frage, dass im «Ochsen » die Dezibel überschritten wurden. Dies zum Nachteil jener Bevölkerung, die dort wohnt und sich darüber stört. Zudem verlieren Liegenschaften, die in einem mit Emissionen belasteten Umkreis liegen, an Wert. Das kommt einer Enteignung gleich. Für nicht betroffene Leute, die dort weder Eigentum besitzen noch wohnen, ist es ein Leichtes, sich auf die Seite der Befürworter zu schlagen.
Nun wird das Urteil gegen die Weiterführung der Live-Konzerte in Frage gestellt, nicht zuletzt darum, weil ja nur eine Person interveniert hat. Gerade vor dieser Person gilt es den Hut zu ziehen. Hinter diesen einer Person stehen viele, die nun dankbar sind, dass einer den Schritt nach vorne gemacht hat. Erinnert es doch auch an die Schlacht von Sempach, wo dank Arnold von Winkelried das Geschehen durch einen Einzelnen wesentlich beeinflusst wurde. Es stellt sich jedoch die Frage, warum es zum Durchsetzen der gesetzlichen Vorgaben erst eine Privatperson braucht?
Am letzten Wochenende wurde die Polizei gerufen, da Anwohner in ihrem Schlaf durch den nächtlichen Lärm von einem Pub in der Oberstadt belästigt wurden. Auch da stellt sich die Frage, warum erst Privatpersonen handeln müssen, bis sie zu ihrem Recht kommen. Einfach wegschauen, weil man nicht betroffen ist, ist nicht der richtige Weg. Missstände sollen weder von Behörden noch von den betroffenen Anwohnern akzeptiert werden. Ansonsten werden ganze Strassenzüge und Quartiere entwertet. Ein soziales Absinken, Abwanderung und weniger Steuereinnahmen sind die Folgen.Wäre das nicht schade für die Altstadt Zofingens?
BRUNO BLÖCHLIGER, ZOFINGEN


«Hut ab …»

Zum Leserbrief von Bruno Blöchliger in der Ausgabe vom 6. Juni:
«Hut ab vor dem, der handelt!» Um gleich den Hut vom Kopf zu nehmen: Die Lärmklage gegen den Kulturverein OX als Heldentat zu bezeichnen, halte ich für eine grobe Stigmatisierung von zutiefst kapitalistischer und egoistischer Motivation des Initianten, den Wert seiner Liegenschaft auf Kosten des bisschen Kulturlebens, das Zofingen noch innewohnt, zu steigern. Es darf hier nicht von einer Wertenteignung geschrieben werden, vielmehr haben wir es hier mit einer Wertschöpfung für eine Liegenschaft zu tun, die mit enormem juristischem Engagement durchgepaukt wurde. Und das von einem Investor, der nicht eine einzige Isolationsmatte dafür aufgewendet hat, den Lärmimmissionen entgegenzuwirken. Aber Hut ab.
Die Stadt Zofingen hat 30 Jahre lang von Gratis-Deeskalation im «Ochsen» profitiert. Jugendliche, die dem Jugendtreff entwachsen sind, waren im «Ochsen» gut aufgehoben. Wer nun das Gefühl hat, durch eine Schliessung des Kulturlokals noch mehr Ruhe in die halb tote Zofinger Altstadt zu bringen, hat naiverweise die Jugendlichen vergessen, die halt trotzdem noch da sind, auch wenn der «Ochsen» fehlt. Nebenbei erwähnt fand die beschriebene Polizeiintervention vor dem «Schlüssel Pub» (meiner Wohnung gegenüber) statt. Aber Hut ab.
Für mich als einigermassen jungen Altstadtbewohner stellt sich in Zukunft die Frage, ob ich wirklich jedes Wochenende nach Aarau, Luzern oder Bern in den Ausgang fahren will, nur weil ich nun halt in einem Freilichtmuseum mit hohen Steuereinnahmen wohne, oder doch lieber meinen Hut ziehe.
Kultur, auch laute, gehört in das Zentrum einer Stadt und nicht Menschen, die einen ruhigen Alltag geniessen wollen. Wenn dies in Zukunft nicht mehr möglich ist, dann entsteht der wirkliche und langfristige Wertverlust.
Aber Hut ab. Hut ab vor dem, der zerstört und dabei noch profitiert.
Hut ab.
BENJAMIN GUT, ZOFINGEN


Das Leben macht Lärm

Replik zum Leserbrief von Bruno Blöchliger in der Ausgabe vom 6. Juni
Es ist tatsächlich bewundernswert, dass hier endlich mal gesagt wird, worum es tatsächlich geht: Möglichst luxuriös zu sanieren und so durch überteuerte Mieten das Leben in der Altstadt nur noch Gutbetuchten zu ermöglichen. Diese Strategie muss dann ohne Rücksicht auf bereits bestehende Institutionen und Gewohnheiten durchgesetzt werden. Notfalls halt mit Anzeigen und Beschwerden, welche viel Arbeit verursachen. Die Frage ist nicht, warum es eine Einzelperson braucht, die sich für das Durchsetzen der gesetzlichen Vorgaben einsetzt, sondern warum das Interesse dieser Einzelperson und deren finanzielle Interessen höher gewichtet werden als das Interesse von vielen jungen, aber auch älteren Menschen. In der Tat ist es so, dass die Altstadt zu einem beliebten Ort für Immobilieninvestoren geworden ist.
Nur, die Attraktivität dieser Altstadt beruht auf dem vielseitigen Angebot. Dazu gehört Leben tagsüber, aber eben auch nachts. Und dieses Leben macht eben manchmal Lärm. Wo setzen wir dann eine Grenze? Angenommen, mich stören beispielsweise in warmen Sommernächten die Brunnen. Werden diese dann abgestellt, wenn ich mich oft genug beschwere? Oder die Anlieferung von Geschäften, wird die aufgehoben, wenn mich der Fahrzeuglärm morgens um vier Uhr stört? Und verzichtet die Stadt auf die Wischerei der Gassen am Montagmorgen um sieben Uhr, wenn ich genügend oft bei der Polizei vorstellig werde? Nein! Und das ist auch gut so. Denn das Leben macht Lärm, und weil ich mich für das Wohnen in der Altstadt und nicht am beschaulichen Waldrand entschieden habe, nehme ich diese Nebengeräusche bewusst in Kauf.
Fraglich bleibt auch, ob die Jugend tatsächlich ruhiger wird, wenn ihnen alle Plätze weggenommen werden. Hierbei auf Bern zu verweisen, ist zwar müssig, aber durchaus angebracht. Eine Stadt ohne Nachtleben ist keine Stadt, sondern ein Dorf. Wäre das nicht schade für die Altstadt Zofingens?
VIVIANE HÖSLI, ZOFINGEN, SP-EINWOHNERRÄTIN UND ALTSTADTBEWOHNERIN


Eine gute Stadt ist eine lebendige Stadt

Antwort auf den Leserbrief von Bruno Blöchliger in der Ausgabe vom 6. Juni
Der OX (und wohlbemerkt nicht der «Ochsen») gehört zu Zofingen wie Niklaus Thut. Seit 1982 organisiert der Kulturbetrieb Anlässe und ist für viele Jugendliche, aber auch Erwachsene, eine beliebte Anlaufstelle. Seit Längerem muss sich der einzige richtige Jugendkulturbetrieb in Zofingen nun mit Emissionsklagen rumschlagen. Und hier gilt übrigens das Zivilrecht und daher das Motto «Wo kein Kläger, da kein Richter». Die Emissionsmessungen sind um einiges strenger als in anderen Clubs. Bereits tausende von Franken wurden in bauliche Massnahmen investiert. Diese brachten auch deutliche Besserung und es wurden Klagen zurückgezogen. Nun klagt eine Person, die wissentlich neben einen Kulturbetrieb gezogen ist. Ich ziehe auch nicht neben ein Bahngleis und beschwere mich dann über die Züge. Diese Person zerstört jetzt die Freizeit von Hunderten aus reiner Profitgier. Geld vor Menschen ist das Motto dieser Menschen. Wahrscheinlich würden diese auch ihre Grossmutter verkaufen, wenn der Preis stimmt. Dies passiert in der ganzen Schweiz. So bewies der Protest von letztem Samstag in Bern mit über 18 000 Jugendlichen deutlich, dass es uns Jugendlichen reicht mit der zunehmenden Verdrängung und dem Abbau der Freiräume.
Herr Blöchliger, wo sollen Ihre Kinder später in den Ausgang? Lieber nach Aarau, Baden oder gar Zürich? Dort wohnen Sie ja nicht, daher stört es Sie wahrscheinlich auch nicht. Durch die stetige Verbünzlisierung unserer Stadt verkommt die ganze Stadt in ein elitäres Altersheim. Für Jugendliche unattraktiv und langweilig. Unsere Stadt muss für alle (Alters-)Klassen attraktiv sein und darf nicht zu einer Bonzensiedlung verkommen. Eine gute Stadt ist eine lebendige Stadt, auch in der Nacht. Und Kultur gehört dazu. Sie gilt als Standortvorteil und nicht als Abwertung.
SASCHA ANTENEN, ZOFINGEN, MEDIENSPRECHER JUSO AARGAU


«Ich habe Heimweh nach der Zofinger Altstadt»

Zum Leserbrief von Bruno Blöchliger in der Ausgabe vom 6. Juni.
Sehr geehrter Herr Blöchliger, eigentlich hab ich gar keine Zeit, diesen Leserbrief zu schreiben, denn ich muss arbeiten. Wieso muss ich arbeiten? Weil ich mir irgendwann eine schöne, tolle Altstadtwohnung leisten will. Als Jungunternehmerin ist dies leider nicht möglich. Aber das wissen Sie ja zu gut.
Wieso will ich in der Altstadt wohnen? Weil ich Heimweh habe, weil ich in der Altstadt aufgewachsen bin und auch heute noch (mit meinen bald 32 Jahren) ein wenig «Altstadtkind » bin. Das Pulsierende gefällt mir, auch dass ich kurzum ein richtig gutes Brot in der Altstadt kaufen, mich spontan zum Apéro treffen und dabei noch das ZT lesen kann. Oder wenn ich bis spät arbeite, noch einen Schlummertrunk in einem Lokal geniessen kann. Und überhaupt, mir die Atmosphäre gefällt, mit all dem Leben in den Gassen, sei es nachts oder auch tagsüber. Wenn Menschen in eine lebendige Altstadt ziehen, weil sie Ruhe und Frieden suchen, erscheint dies recht unverständlich.
Geht es Ihnen wirklich um ein «soziales Absinken» oder «weniger Steuereinnahmen », nächtlichen Lärm vor oder in einem Pub oder um ein paar Konzerte im «Ochsen»? Oder eher um all ihr Eigentum gewinnbringend an den Mann oder die Frau zu bringen? Haben Sie Angst, dass Personen, die sich gerne eine Ihrer Wohnungen leisten möchten, gestört sein könnten vom «Lärm» in der Altstadt?
Meine Sorge ist, dass die Altstadt zu einer grossen, trostlosen Wohnüberbauung mutiert. Kein Zentrum mehr hat mit Restaurants, Läden, Bars … das wäre doch echt schade für eine Altstadt wie Zofingen.
SARAH THUELER, ZOFINGEN


Blum am Montag

… würde man sich wahrscheinlich auch noch über die Kuhglocken beschweren

«… mir ist noch keine Person bekannt, welche der Tanz ruiniert hat. Bekannt ist mir vielmehr, dass die Bürgerinnen und die Bürger wegen Mangel an erlaubten Vergnügen sich im Anschluss an solche ungesittet aufführen. Damit sie sittlicher werden, müssen die Vergnügen in Zukunft weniger selten sein.» – Nein, diese Worte stehen nicht in einer aktuellen Veröffentlichung, sondern stammen aus einem Brief, der 1799 vom damaligen Unterstatthalter (Bezirksamtmann), Bürger Müller, der Zofinger Munizipalität (Stadtrat) geschrieben worden war. Diese hatte sich bei ihm beschwert, weil die Tanzfröhlichkeit der Zofinger Jungmannschaft in diametralem Gegensatz zu den wohlehrwürdigen Stadtvätern stand, denen das viele Tanzen ein Gräuel war. Unterstatthalter Bürger Müller sah dies jedoch ganz anders … Gefeiert und gefestet wurde damals vor allem im «Raben», im «Sternen», in der «Krone», im «Rössli» – und im «Ochsen».
Wer glaubt (oder meint), das Leben hinter den schützenden Toren und den abwehrenden Mauern sei früher einer «Totenhalle» gleichgekommen, der irrt sich. Ein einziger Blick in die Zofinger Ratsprotokolle vergangener Jahrhunderte genügt, um sich eines Besseren belehren zu lassen. Das Wirtshaus war der Bevölkerung von jeher ein beliebter Unterhaltungsund willkommener Zerstreuungsort. – Übrigens heisst es in einem Ratsprotokoll von 1741: «Im ferneren werden die Wirte ermahnt, den fremden Musikanten bekannt zu geben, dass das nächtliche Musizieren vor den Häusern verboten sei.»
Seit ich auf der irdischen Welt sein darf, lebe ich in der Altstadt, anfänglich in der Oberstadt (zwischen dem «Rebstock» und dem «Jägerstübli»), heute in der Unterstadt (in akustischer und optischer Nähe des «Ochsens »). Wie schon unser Vater Otto, unser Grossvater Otto, unser Urgrossvater Friedrich, unser Ururgrossvater Jakob … Auf die Frage warum gibts seit Generationen eine Standardantwort: «Weil die Blums die Bsetzisteine lieben und keine Freunde des Rasenmähens sind …» Spass beiseite: Ich schätze das Leben im historischen Zentrum mit all seinen verschiedensten Facetten der öffentlichen Aktivitäten. Dazu gehört auch das Läuten der Kirchenglocken und das Plätschern der Brunnen. Einmal geht der Tag schwatzend, lachend und singend vorbei, ein anderes Mal wieder mucksmäuschenstill, sodass man sogar Füchsen begegnen kann, dann hat der Bäcker-Konditor plötzlich Hochbetrieb und männiglich freut sich auf herrlich duftendes Brot auf dem Weg zur Arbeit, und der Express bringt dem Apotheker die am Morgen dringend benötigten Medikamente …
Ein Einschub: Ich erinnere mich immer wieder an jenen populären Altstadtbewohner, der von seiner ebenso beliebten Gattin nach Mitternacht gebeten wurde, er solle doch endlich in die Gasse hinunterrufen und Ruhe verlangen. Alles andere als begeistert tat er dies – zurück vom Fenster hockte er auf das Bett und lachte, lachte, lachte. Zu seiner darüber etwas enervierten Gattin meinte er: «Unten hat jemand gefragt, was da hinausgerufen worden sei. Da hat ein anderer geantwortet: Es wird wohl so ein alter Grochsi sein, der nicht mehr schlafen kann!» Sich an seine eigene Jugend erinnernd, ging er nie mehr ans Fenster.
Altstadtleben ist Leben. Seine klaren Grenzen hat es dort, wo verschmutzt («Littering») und/oder zerstört wird. Zofingens Altstadt war nie und wird nie eine Alp sein – sonst würde man sich wahrscheinlich auch noch über die Kuhglocken beschweren.


Von Helden und Winkel(ried)advokaten

Replik zum Leserbrief von Blöchliger vom 6. Juni.
Ein einziger mutiger, ja geradezu heldenhafter Altstadtzofinger ist es nach Meinung Herrn Blöchligers also, der den Kampf des ruheverliebten Altstädtlings gegen die amplitudensüchtige und vor allem immobilienwertmindernde Jugendkultur aufgenommen hat. Ein echter Winkelried, der sein nacktes, frierendes und lärmbelästigtes Vermögen märtyrerhaft in einen Wald auf ihn gerichteter, lärmender E-Gitarrenhälse wirft. Und dieser Vergleich könnte nun wirklich nicht passender sein. War es doch eben jener Herr Winkelried, der Zofingen schon einmal gedemütigt hat. Damals wenigstens ausserhalb der Stadtmauer. Heute mitten im Herzen Zofingens. Denn genau dieses ist der OX. Kulturverein für Hunderte Jugendliche aus der Region, die hier einen Ort gefunden haben, wo ihrer Kultur und Musik, ihrem Engagement und ihrer Kreativität ein Raum geboten wird. Und dieses Herz soll nun aufhören zu schlagen? Wegen einer Handvoll Dezibelkleinkrämer, deren Wertvorstellung alleine auf Immobiliengewinnerwartungen fusst und die das zentrale Nervensystem einer Kleinstadt mit ihrer lautlosen Appendix verwechselt? Das wäre der grösste Verlust, den Zofingen seit 1386 hinnehmen müsste. Und es ist ein Irrglaube zu meinen, die Jugend liesse sich stilllegen, indem man ihr die Freiräume zumauert. Da nützt es auch nichts, klassenschreiberhafte Fragen wie «Muss gute Musik laut sein?» in die Debatte zu werfen. Als ob man Beethovens Fünfte mit einer Harfe und zwei Blockflöten aufführen könnte. Die Damen und Herren Stadträte werden einen noch viel ungemütlicheren Schlaf haben, als alle Nachbarn des OX., wenn sie jetzt juristische Winkel(ried)spielchen über die gerechtfertigten Bedürfnisse der zukünftigen Einwohner dieser Stadt stellen. Sollte der OX. tatsächlich sein letztes Konzert veranstaltet haben, wird ein grosser Teil Zofinger Kulturschaffens so elend an der Kleinkariertheit einiger weniger Nörgler ersticken, wie unser Stadtvater an der Fahne. Winkelried sei Dank!
CHRISTOPH DOMBROWSKY, ZOFINGEN


Keine Kuhglocke mehr

Blum am Montag (11. Juni).
Nicht würde man sich wahrscheinlich auch noch über die Kuhglocken beschweren – sondern hat man sich schon lange beschwert! Darum dürfen «wegen dem Nachtlärm» die Kühe im Brunngraben-Quartier schon lange keine Glocken mehr tragen!
HANS-RUDOLF OTT, ZOFINGEN


«Immer schön auf dem Teppich bleiben …»

Zum Leserbrief von Bruno Blöchliger in der Ausgabe vom 6. Juni.
Solch ein Denken, welches gegen das Interesse einer Altstadt an den Tag gelegt wird, bereitet bei mir Kopfschütteln. Nur weil bestimmte Personen Immobilien und Grundstücke aufwerten wollen, soll ein ganzes Stück, oder besser ausgedrückt, soll die ganze Kulturgeschichte von Zofingen zu Ende gehen? Nein!
Leute, die hier nicht aufgewachsen sind, kennen weder den Wert noch den Sinn des Kulturvereins OX. Wie ich weiss, existiert dieser Kulturverein seit über 30 Jahren, doch Kultur wird dort schon seit längerem betrieben. Wer sich aber dennoch dort eine Immobilie zulegt, diese renoviert und sie dann teuer verkaufen oder vermieten will, hat wenig Ahnung von seinem Geschäft. Eigentlich sollte nach dem alten Grundsatz «Ich war zuerst hier» gehandelt werden.
Sehr peinlich finde ich auch, wie der Stadtrat zu dieser Sache steht. Da er dem Motto der Stadt, «bewegt und verbindet», nicht gerecht wird, wäre ich für «zerstört und gibt nach». Lärm gehört dazu und jeder, der in die Altstadt ziehen will, soll sich dessen auch bewusst sein. Sie haben es geschafft, Herr Blöchliger, sie haben einen Freund gefunden, einen Mann, der das Gleiche versucht wie Sie. Wie Sie, versucht er alles daran zu setzen, dass er seine Immobilien verkaufen oder vermieten kann.
Und es war nicht ein Einzelner, der gehandelt hat, wie Sie es in Ihrem Leserbrief geschrieben haben, es gab andere, die sich beschwert haben, doch die haben sich zurückgezogen, weil sie wussten, dass man gegen die Kultur keine Chance haben kann. Und genau vor diesen Menschen gilt es, den Hut zu ziehen, weil sie die Tatsachen einsehen, und nicht vor Leuten, die für ihr eigenes Wohl das der andern zerstören wollen. Lassen wir die Kultur weiterleben, damit Ihre Kinder und später auch meine in der Stadt noch etwas erleben dürfen.
LUCA GEISSBÜHLER, ZOFINGEN


Vereinsauflösung kein Thema

11. Januar 2013

An der ausserordentlichen Generalversammlung vom Donnerstag, 10. Januar 2013, zog OX. Kultur im Ochsen eine Zwischenbilanz über die erste Saison ohne Konzerte. Trotz grossen finanziellen und personellen Problemen wurde beschlossen, die Saison fortzuführen. Die gemeinsame Arbeitsgruppe von OX und der Stadt Zofingen lässt für die Zukunft hoffen.

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Welches Ende die ausserordentliche Generalversammlung nehmen sollte, war im Voraus nicht im Geringsten abzuschätzen. Nach der stadträtlichen Verfügung vom Frühling 2012, in der ein normaler Konzert- und Disko-Betrieb verhindert wurde (siehe www.oxx.ch/dezibel), startete OX. Kultur im Ochsen in eine schwierige Saison. Die Verfügung nahm dem Verein nicht nur eine wichtige Einnahmequelle weg, sondern auch die Motivation der Organisatoren. Das Aktivteam schrumpfte auf etwa die Hälfte, das Booking-Team besteht gerade einmal noch aus zwei Personen.

An der Generalversammlung zog der Vorstand eine erste Bilanz, die deshalb zwiespältig ausfiel. Zwar konnten mit dem Christmas-Poetry-Slam, dem (akustischen) Shalil-Shankar-Konzert und dem neuen Politforum «s’schwarze Brätt» durchaus erfolgreiche Anlässe durchgeführt werden, das Fehlen des Kernprogramms – Konzerte und Diskos – haben aber bei der Besucheranzahl eindeutig Spuren hinterlassen.

Konkurs kann verhindert werden

Demzufolge steht der Verein zurzeit finanziell auf wackeligen Füssen. Berechnungen ergaben jedoch, dass Dank den erwarteten Jahresbeiträgen von Stadt und Kanton ein Konkurs verhindert werden kann. Zudem wird ein von Aktivmitgliedern vorgeschlagenes Förderkollektiv ins Leben gerufen, um das Fortbestehen des Vereins zu gewährleisten.

Andi Hofmann von der Offenen Jugendarbeit Zofingen (OJAZ), die zusammen mit der Kulturstelle und OX. Kultur im Ochsen eine Arbeitsgruppe für einen alternativen
Standort ins Leben gerufen hat (siehe Mitteilung der Stadt Zofingen vom 5. Dezember 2012; www.zofingen.ch , liess ebenfalls positiv in die Zukunft blicken. Die Stadt sei gewillt, Lösungen zu finden und die Abklärungen einer Übernahme des ehemaligen Invidia-/Shake-Clubs seien konkretisiert worden. Obwohl mehr offene als geklärte Fragen im Raum stehen, haben sich die Mitglieder von OX. Kultur im Ochsen gewillt gezeigt, für ihre Kultur in Zofingen zu kämpfen und auch unter den misslichen Bedingungen auf eine Lösung hinzuarbeiten.


Stadtrat genehmigt das Projekt «Jugendkulturlokal»

17. April 2014

Der Stadtrat Zofingen hat dem Projekt «Jugendkulturlokal» und dem damit verbundenen Umbau des Jugendzentrums «Planet Z»  zugestimmt. Das neue Betriebskonzept beinhaltet eine Stellenaufstockung von 30 % in der Offenen Jugendarbeit für eine Pilotphase von drei Jahren. Dem Einwohnerrat wird eine entsprechende Vorlage unterbreitet.


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Seit Oktober 2012 arbeitet eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung und des Vereins OX. Kultur im Ochsen am Projekt «Jugendkulturlokal». Dieses Projekt wurde initiiert, weil der Verein OX. Kultur im Ochsen im bestehenden Lokal in der Zofinger Altstadt aufgrund von Immissionsbeschwerden sein Programm abspecken musste. Unter Beizug eines externen Architekten wurden nun die Eckwerte des Umbaus des bestehenden Jugendzentrums Planet Z an der Oberen Brühlstrasse in ein Jugendkulturlokal definiert, das entsprechende Baugesuch vorbereitet sowie die Kosten zusammengestellt.

Enge Zusammenarbeit zwischen der Offenen Jugendarbeit Zofingen und dem Verein OX. Kultur im Ochsen geplant
Der Betrieb des neuen Jugendkulturlokals sieht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Offenen Jugendarbeit Zofingen und dem bereits bestehenden und etablierten Verein OX. Kultur im Ochsen vor. Dieser fungiert dabei künftig in der Rolle des Hauptveranstalters. Dazu gehören drei bis vier Veranstaltungen pro Monat. Der Verein beteiligt sich finanziell an den Miet- und Amortisationskosten des Jugendkulturlokals und leistet einen Betrag an eine vielseitige Jugendkultur. Der Verein OX. Kultur im Ochsen operiert dabei weiterhin finanziell unabhängig von der Offenen Jugendarbeit.

Eine Zusammenarbeit mit weiteren Kulturakteuren/-akteurinnen aus Zofingen und der Region ist bereits ein fixer Bestandteil des Betriebskonzepts und soll die kulturelle Vielfalt sowie das Interesse verschiedener Zielgruppen gewährleisten. Eine weitere wichtige Komponente bildet die Förderung von jüngeren Veranstaltern/Veranstalterinnen (ab 16 Jahren). Diese Gruppen werden durch eine Fachperson der Offenen Jugendarbeit begleitet und aktiv als Nachwuchs gefördert. Zudem bietet das Jugendkulturlokal Räume für einmalige und/oder wiederkehrende private Anlässe (z.B. Geburtstage oder Vereinsanlässe). Eine Fachperson der Offenen Jugendarbeit wird als Projektleitung die Tätigkeiten der verschiedenen Veranstalter/innen koordinieren, eine einheitliche Öffentlichkeitsarbeit gewährleisten und das Projekt gegenüber Dritten repräsentieren.

Die vielschichtige Nutzung führt dazu, dass das Jugendkulturlokal durch ein möglichst breites Zielpublikum genutzt wird und dabei dynamisch, offen und wandelbar bleibt. Dabei soll sich das Jugendkulturlokal stetig den Bedürfnissen der Zielgruppen anpassen.

Anpassung Stellenplan der Offenen Jugendarbeit um 30 % für dreijährige Pilotphase
Das Projekt «Jugendkulturlokal» wird in die bestehenden Strukturen der Offenen Jugendarbeit Zofingen eingebettet. Um den unterschiedlichen Zielgruppen gerecht zu werden und bestehende Angebote weiterführen zu können, benötigt die Offene Jugendarbeit für das Grossprojekt Jugendkulturlokal, neben der Umlagerung von bestehenden personellen Ressourcen im Rahmen von ca. 50 Stellenprozenten, eine Stellenaufstockung von 30 %. Diese soll vorerst für eine Pilotphase von drei Jahren bewilligt werden. Für diese drei Jahre beteiligt sich der Kanton Aargau mit ca. 40 % an den Kosten der Aufstockung. So kann gewährleistet werden, dass auch die bereits etablierten Angebote der Offenen Jugendarbeit weitergeführt werden können.

Der Bruttokredit für den Umbau des Jugendzentrums Planet Z beläuft sich auf knapp CHF 350’000. Die Nettokosten fallen beträchtlich tiefer aus: Bereits heute sind Beiträge des Kantons und von weiteren Dritten sowie Eigenleistungen in der Höhe von rund CHF 250’000 für das Projekt Jugendkulturlokal zugesichert. Der einmalige Nettoaufwand beläuft sich daher aktuell auf ca. CHF 95’000. Für die Pilotphase wird – inkl. der Stellenaufstockung von 30 % – mit zusätzlichen jährlichen Netto-Betriebskosten von ca. CHF 15’000 gerechnet. Die Arbeitsgruppe hat nach Ansicht des Stadtrates ein sorgfältiges und durchdachtes Umbau- und Betriebskonzept für ein Jugendkulturlokal in Zofingen entworfen. Es bietet Zofingen die Chance, engagierte Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen. Der Stadtrat wird dem Einwohnerrat Zofingen daher auf die Sitzung vom 23. Juni 2014 eine entsprechende Vorlage unterbreiten.

Quelle: regiolive.ch


OX. Kultur raus aus dem Ochsen

30. Juni 2014

Die Mitglieder des Vereins OX. Kultur im Ochsen haben an der ordentlichen Generalversammlung 2014 beschlossen, den Saal im ersten Stock der Liegenschaft Zum Goldenen Ochsen, wo der Verein seit 1982 beheimatet ist, per Ende 2014 zu künden. Dies nachdem der Zofinger Einwohnerrat an seiner letzten Sitzung grünes Licht für ein neues Jugendkulturhaus gegeben hat.

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Gross war die Freude bei den Verantwortlichen der Offenen Jugendarbeit Zofingen (OJAZ) und OX. Kultur im Ochsen (OX), als am Montag, 23. Juni, der Einwohnerrat dem Projekt Jugendkulturhaus mit 35:2 und der dafür benötigten Stellenaufstockung von 30 Stellenprozent mit 21:16 zustimmten. Nachdem der Verein seit mehreren Jahren aufgrund Nachbarschaftsbeschwerden und einem faktischen Verbot von «lauten» Konzerten und Partys in seiner Programmation schwer eingeschränkt war, sieht er nun wieder einen Lichtblick, junge Kultur in Zofingen anbieten zu können.

Die Frage, die sich an der Generalversammlung stellte war, ob OX nun zweigleisig – sprich: «laute» Anlässe im neuen Jugendkulturlokal und «leise» Anlässe nach wie vor im Ochsensaal veranstalten – fahren soll oder ob er den Saal, in dem er seit 1982 beheimatet ist, künden soll. Die Mitglieder haben sich nach intensiver Diskussion und schweren Herzens entschlossen, den Saal per 31. Dezember 2014 zu künden. Es musste eingesehen werden, dass weder die personellen noch die finanziellen Ressourcen ausreichen würden, um in beiden Lokalen ein hochstehendes Programm anbieten zu können.

Ebenso wurde beschlossen, bis Ende Jahr weiterhin ein «Alternativ-Programm» anzubieten und den Abschied aus dem «Ochsen» am Silvester mit einer finalen Party zu feiern. Dies passiert parallel zum Umbau der Liegenschaft Untere Brühlstrasse 6 (Jugendzentrum Planet Z), dem Standort des neuen Jugendkulturlokals, an dem sich Personen aus dem OX beteiligen werden.

Dass der Verein sein Stammlokal verlässt, ist ein tiefer Schnitt in seiner Historie. Die OX-Mitglieder sind sich dessen bewusst. Die Freude, nach Jahren der Unsicherheit wieder einen Lichtblick am Zofinger Jugendkulturhimmel zu sehen, obsiegt jedoch über die Trauer, sich aus dem «Ochsen» zurückziehen zu müssen.

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Dangg’schön velmol, tschüss & ofenes schpöters Mol!

05. Januar 2015

So, der Felis im Kopf ist verschwunden, die Hypophyse wieder hergestellt, das Nervensystem einigermassen intakt, die Erinnerungen an «Der OX ist tot – es lebe der OX!» mehr oder weniger da – und der Saal geräumt!  Noch wenige Tage und er ist definitiv nicht mehr unser. Zeit also, uns auch auf diesem Wege (vorerst) zu verabschieden und Danke zu sagen.


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Wir finden, ihr, liebe Mitglieder, Besucher/innen und Künstler/innen, habt uns eine überaus würdige Abschiedsparty beschert, «OX pur», wie es heute im Zofinger Tagblatt ja so schön hiess. Wir wissen das zu schätzen! Genauso die vielen positiven Kritiken, die wir entgegen nehmen durften, sei es nun zum 32-Stunden-Last-Supper oder zum gelungenen Abschieds-Siebdruck mit allen 1250 Musiker/innen und Künstler/innen darauf. Danke, danke, danke…

Danke aber auch für 32 Jahre Unterstützung, auch wenn wohl die wenigsten von euch seit Beginn dieses dazumaligen Experiments mit dabei waren. Ausser aufgrund  amtlichen Erlassen hört ein Veranstalter nämlich dann auf zu veranstalten, wenn die Veranstaltungen niemand sehen will. Das gab es bei uns zwar ebenso ab und an (jaja, 0 Zuschauer haben auch wir ein, zwei Mal geschafft…), aber wir konnten doch während all den Jahren immer wieder auf reges Interesse an unseren Events zählen. Dies auch dann, wenn die Programmation etwas, sagen wir mal, unkonventionell war. Das ist nicht selbstverständlich und schon einige Clubs mussten davor (finanziell) kapitulieren.

Dass wir nun aufgrund einzelner Lärmklagen den Betrieb schliessen mussten, tut in diesem Sinne fast doppelt weh. Ohne verbittert zurückschauen zu wollen: Dass schliesslich eine auswärtige, in Zofingen Immobilien erwerbende Person, die im Wissen um einen Kulturbetrieb gleich nebenan, diesen zu Fall bringen kann, darf nicht sein. Ob es nun uns betrifft oder diverse andere Schweizer Klubs, denen in den letzten Jahren dasselbe widerfahren ist. Hier besteht klar Handlungsbedarf seitens der Politik.

Aber eben: zurückschauen ist oft schmerzhafter als in die Zukunft zu blicken. Da wir an der Oberen Brühlstrasse 6 ein neues Zuhause gefunden haben, schauen wir positiv nach vorne. Dass das Projekt «Jugendkulturlokal» neben der Offenen Jugendarbeit Zofingen auch mit dem Stadtrat Zofingen, der uns ja schlussendlich den Riegel, respektive den Limiter geschoben hat, zustande kam, entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie. Und zugegebenermassen war ein Teil des OX-Teams anfänglich auch nicht gerade begeistert von dieser Idee.

In unzähligen Sitzungen durften wir aber feststellen, wie wichtig es der Stadt Zofingen ist, einen Musikbetrieb wie unseren in ihrer Gemeinde zu halten und durften auf breite Unterstützung zählen, nicht zuletzt durch den Einwohnerrat, der das «Betriebskonzept Jugendkulturlokal Zofingen» schliesslich mit 35:2 (!) Stimmen genehmigte. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Wann wir im neuen Lokal starten werden, ist noch unklar. Oder wie uns eine ehemalige Stadträtin vor gefühlten 576 Jahren warnte: «Jetzt geht es durch die politischen Wege. Das kann dauern.» Wir werden aber selbstverständlich sofort informieren, sobald nähere Details bekannt gegeben werden können.

Klar, Zofingen wird für eine Weile für gewisse Kulturliebhaber keine Heimat mehr sein. Aber der «Ochsen»-Saal wird wiederbelebt und nach einer Umbauphase durch den Gasthof-Wirt François Baeriswyl weitergeführt. Wir wünschen ihm alles Gute dabei  – und beehren «unseren» ex-Saal gerne wieder.

In diesem Sinne: bleibt uns doch trotz Pause treu – wir versuchen mit dem neuen Lokal sowie den Konzerten und Partys dafür zu sorgen, dass ihr es nicht bereut!

Hebets guet, händ Schpass – mer gsähnd üs weder…

Das OX-Team


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